Jenseits von Eigennutz
Potentiale und Grenzen evolutionstheoretischer Perspektiven zur Beschreibung der christlichen Religion, Religion, Theologie und Naturwissenschaft /Religion, Theology, and Natural Science - Religion, Theologie und Naturwissenschaft /Religion, Theology
Erschienen am
12.07.2021, 1. Auflage 2021
Beschreibung
Gegenwärtige evolutionstheoretische Perspektiven untersuchen Religion hinsichtlich der Frage, wie sie evolutionär entstanden ist oder worin ihr evolutionärer Vorteil liegt bzw. ob Religion überhaupt einen evolutionären Vorteil darstellt (z. B. Pascal Boyer, Justin L. Barrett, Stewart E. Guthrie, David S. Wilson). Diese Arbeit bringt evolutionstheoretische Perspektiven demgegenüber noch einmal anders zur Sprache. Sie positioniert das biblische Sozialethos im Gegenüber zu evolutionär erfolgreichen Verhaltensweisen. Nächstenliebe gegenüber Fremden und Statusverzicht werden biblisch als gebotene Verhaltensweisen bestimmt gegenüber einem evolutionär erfolgreichen Verhalten der Sorge um die Erhöhung der eigenen Überlebens- und Reproduktionschancen zulasten anderer. Zugleich ist der Mensch aus der Perspektive einer evolutionären Anthropologie Natur- und Kulturwesen, von archaischen Instinkten getrieben und zugleich lehr- und lernfähig. Er kann Narrative und Rituale entwerfen, die sein Verhalten jenseits archaischer Instinkte informieren. Christlicher Glaube übt in diesem Sinn in Orientierung an der geglaubten Güte Gottes eine Wahrnehmung der Welt ein, wonach Lebensmöglichkeiten nicht gegeneinander ausgespielt zu werden brauchen, sondern miteinander entwickelt werden können. Er widerspricht damit evolutionär vorgeprägten Verhaltens- und Wahrnehmungsstrukturen des Menschen (vgl. Soziobiologie, evolutionäre Pschologie).
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Autorenportrait
Dipl. theol. Corinna Klodt ist Vikarin in der EKHN.
Rezension
Aggression nach außen und Statusstreben nach innen sind evolutionär erfolgreiche Verhaltensweisen, die auch das Verhalten der Spezies Mensch prägen. Der christliche Glaube fordert dagegen Hilfe gegenüber Fremden und Statusverzicht. Begründet wird dies im Willen und Wesen Gottes als Güte.
Zugleich ist der Mensch aus der Perspektive einer evolutionären Anthropologie Natur- und Kulturwesen, von archaischen Instinkten getrieben und zugleich lehr- und lernfähig. Er kann Narrative und Rituale entwerfen, die sein Verhalten jenseits archaischer Instinkte informieren. Christlicher Glaube übt in diesem Sinn in Orientierung an der geglaubten Güte Gottes eine Wahrnehmung der Welt ein, wonach Lebensmöglichkeiten nicht gegeneinander ausgespielt zu werden brauchen, sondern miteinander entwickelt werden können. Er widerspricht damit evolutionär vorgeprägten Verhaltens- und Wahrnehmungsstrukturen des Menschen (vgl. Soziobiologie, evolutionäre Psychologie).
Schlagzeile
Zugleich ist der Mensch aus der Perspektive einer evolutionären Anthropologie Natur- und Kulturwesen, von archaischen Instinkten getrieben und zugleich lehr- und lernfähig. Er kann Narrative und Rituale entwerfen, die sein Verhalten jenseits archaischer Instinkte informieren. Christlicher Glaube übt in diesem Sinn in Orientierung an der geglaubten Güte Gottes eine Wahrnehmung der Welt ein, wonach Lebensmöglichkeiten nicht gegeneinander ausgespielt zu werden brauchen, sondern miteinander entwickelt werden können. Er widerspricht damit evolutionär vorgeprägten Verhaltens- und Wahrnehmungsstrukturen des Menschen (vgl. Soziobiologie, evolutionäre Psychologie).