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Macht und Weisheit

Untersuchungen zur politischen Anthropologie in den Erzählungen vom Absalomaufstand, Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 280

Erschienen am 10.08.2020, 1. Auflage 2020
75,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525571446
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Das 2. Samuelbuch erzählt u.a. von Absaloms Versuch, König David die Herrschaft gewaltsam zu entreißen. Dabei spielen weisheitliche Berater eine zentrale Rolle. Friederike Schücking-Jungblut analysiert die Erzählungen rund um den Absalomaufstand in ihrer vorliegenden Gestalt und ihrem literarhistorischen Wachstum und liest sie als narrative politische Theorie: Aus königszeitlicher Perspektive projiziert die Erzählung ein Modell gewaltsamer Herrschaftssukzession in die Frühzeit des Königtums in Juda/Israel und verwirft es zugleich verworfen, indem es narrativ scheitert. Die späteren redaktionellen Ergänzungen entfalten dann immer differenzierter das Verhältnis zwischen den Inhabern politischer Macht und ihren weisheitlichen Beratern. Der Absalomzyklus wird zur Paradigma-Erzählung über den Einfluss weisheitlicher Berater auf politische Entscheidungen. Politisches Handeln gelingt demnach nur im Zusammenspiel von institutionalisierter Macht und pragmatisch-machtpolitisch ausgerichteter Weisheit. Schücking-Jungbluts Analysen erweitern scharfsinnig den Blick auf ein zentrales Thema alttestamentlicher Schriften.

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Vandenhoeck & Ruprecht
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Theaterstraße 13
DE 37073 Göttingen

Autorenportrait

Dr. Friederike Schücking-Jungblut ist akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Literaturgeschichte des Alten Testaments an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Rezension

Absalom verschwört sich gegen seinen Vater, König David. Über Glück und Unglück entscheidet der Rat der Weisen. Friederike Schücking-Jungblut analysiert anschaulich die Erzählungen rund um den Absalomaufstand in ihrer vorliegenden Gestalt und ihrem literarhistorischen Wachstum und entdeckt: Sie haben politikwissenschaftliches Potenzial! Die königszeitliche Perspektive präsentiert dabei zunächst ein Modell gewaltsamer Herrschaftssukzession, das narrativ scheitert. Doch mit dem Wachstum des Textes prosperiert auch die Beziehung zwischen Inhabern politischer Macht und ihren weisheitlichen Beratern.

Die Absalomerzählung als narrative politische Theorie: Inhaber politischer Macht bedürfen weisheitlicher Beratung, weise Berater hoffen auf Anklang im Ohr der Mächtigen. Analysen zu ihrem fruchtbaren Verhältnis.

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