Beschreibung
Neben den derzeit besonders erfolgreichen altrechten Parteien NPD und DVU gelingt es auch immer wieder Vertretern einer modernisierten radikalen Rechten wie den Republikanern oder der so genannten Schill-Partei, in Landtage und Stadtparlamente einzuziehen. Dies ist ebenso wie die in seinem Wahlkreis breite Unterstützung für einen CDU-Politiker, der wegen antisemitischer Äußerungen mittlerweile aus der Partei ausgeschlossen wurde, ein Zeichen dafür, dass sich in unserem Land eine Neue Rechte politisch-kulturell etabliert. Rainer Benthin untersucht mithilfe von Konzepten der Bewegungsforschung und der Öffentlichkeitstheorie, welche Faktoren in Strategie und Kommunikation der Neuen Rechten dazu beitragen, dass der neurechte Diskurs zusehends in der politischen Öffentlichkeit sichtbar wird. Tatsächlich findet eine über die Neue Rechte vermittelte Entstigmatisierung rechtsradikaler Themen und Inhalte statt, die den politisch-kulturellen und intellektuellen Weg der radikalen Rechten in die "Mitte der Gesellschaft" ebnet.
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Autorenportrait
Rainer Benthin, Dr. phil., war bis 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit September 2007 ist er Referent im Bundesumweltministerium.
Rezension
Neue Forschungen zur politischen Landschaft in Deutschland
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Das ›Projekt Neue Rechte‹
Kapitel 1
Die Neue Rechte im öffentlichen Diskurs
Zwischen Journalismus, Verfassungsschutz und Wissenschaft
1.1 Die Neue Rechte als Medien-Ereignis
1.2 Die Neue Rechte im Visier des Verfassungsschutzes
1.3 Die Neue Rechte als Gegenstand der Sozialforschung
1.4 Zwischenbilanz: Dimensionen der Analyse
Kapitel 2
Analytischer Bezugsrahmen
Rechtsradikalismus und Neue Rechte aus Sicht der Bewegungsforschung
2.1 Definitionen
2.2 Rechtsradikalismus im Kontext sozialer Protestbewegungen
2.2.1 Zwischenstand: bewegungsförmige Elemente
2.3 Die Neue Rechte im Bewegungskontext
2.3.1 ›Politikunternehmer‹ im rechtsradikalen Modernisierungsprozess
2.3.2 Ziele: Elitenwechsel und gesellschaftspolitische Restauration
2.3.3 Organisationsstruktur: ein mobilisiertes Netzwerk
2.3.4 Strategien: (Eliten-)Mobilisierung und politisch-kulturelle Praxis
2.3.5 Korrekturen: die Neue Rechte als Öffentlichkeitsakteur
einer modernisierten Bewegungsrechten
Kapitel 3
Bewegungsanalytische Erklärungsansätze
Warum und Wie entfalten Bewegungen öffentliche Wirkung?
3.1 Structural Strains
3.2 Resource Mobilization
3.3 Collective Identity
3.4 Opportunity Structures
3.5 Framing
3.6 Fokussierung: Gelegenheitsstrukturen und Öffentlichkeitsstrategien
Kapitel 4
Neue Rechte und politische Öffentlichkeit
Themenkarrieren - Deutungswissen - Protestkommunikation
4.1 Kollektive Identität und Binnenkommunikation
4.2 Nationalismus in postnationalen Konstellationen
4.3 Vergangenheitspolitik und Revisionismus
4.4 Migration, ›Ausländer-Politik‹ und ›Kampf der Kulturen‹
4.5 Radikale Kulturkritik und Gegen-Moderne
4.6 Populistische Parteien-, Demokratie- und Systemkritik
4.7 Die ›soziale Frage‹ im Zeitalter der Globalisierung
4.8 Fazit: Neu-rechte Deutungskultur und Protestkommunikation
4.8.1 Framing, Re-Framing und Frame-Bridging
4.8.2 Gelegenheitsstrukturen, Kampagnen und Protestereignisse
Kapitel 5
Strategien neu-rechter Öffentlichkeitsakteure
Politisch-kulturelle Praxis und strategische Kommunikation
5.1 Zielstrategien
5.2 Netzwerk- und Bündnisstrategien
5.3 Prominenz als strategischer Faktor
5.4 Diskurs- und Kommunikationsstrategien
5.5 Resümee: Strategieentwicklung als Interaktionsprozess
Kapitel 6
Ergebnisse und Perspektiven
Die Neue Rechte zwischen Kulturkampf und politischem Protest
6.1 Forschungsergebnisse und Thesen
6.2 Perspektiven
6.3 Ausblick
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Schlagzeile
Neue Forschungen zur politischen Landschaft in Deutschland