Beschreibung
Drei Söhne von neun Männern, das ist genug. In ihrer Garage surft die 80jährige Herbjörg durchs Internet und begleicht letzte Rechnungen, während der Ofen für ihre Einäscherung heißläuft. Hallgrímur Helgasons neuer Roman ist ein Parforceritt durch die Geschichte des 20.Jahrhunderts: anrührend und voll isländischer Skurrilität. 'Ich lebe hier allein in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer alten Handgranate. Es ist wahnsinnig gemütlich.' 'Ich möchte einen Termin für eine Einäscherung buchen.' 'Einen Termin buchen?' 'Genau.' 'Aha. Ja. wie war noch mal der Name?' 'Herbjörg María Björnsson.' 'Hallo? Ich kann den Namen in der Liste nicht finden. Haben Sie den Antrag auf Einäscherung schon eingereicht?' 'Nein, nein. Ich möchte einen Termin für mich buchen. Für mich selbst.' 'Naja, wir bearbeiten ihn nicht, bevor. na, Sie wissen schon. also bevor, äh., bevor die Leute tot sind, okay?' 'Gut. Wenn es so weit ist, werde ich tot sein. Darauf können Sie sich verlassen. Also, wenns eng wird, komme ich einfach vorbei, und ihr schiebt mich lebend in den Ofen.'
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Autorenportrait
Hallgrímur Helgason, geboren 1959 in Reykjavík, besuchte nach dem Studium an der Hochschule für Kunst und Kunstgewerbe in Reykjavík für ein Jahr die Kunstakademie in München. Seinen Durchbruch feierte er 1996 mit dem Roman 101 Reykjavík, der kurze Zeit später verfilmt wurde. Es folgten die Bestseller Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen (2008) und Eine Frau bei 1000° (2011). Helgason ist einer der international erfolgreichsten Autoren Islands. Zuletzt sind von ihm bei Tropen erschienen: Seekrank in München (2015) und 60 Kilo Sonnenschein (2020). KarlLudwig Wetzig, geboren 1956, war Lektor an der Universität Reykjavík und arbeitet heute als Autor und Übersetzer aus den nordischen Sprachen. Er hat u. a. Jón Kalman Stefánsson, Gunnar Gunnarsson und Hallgrimur Helgason ins Deutsche übertragen.
Rezension
» ... ein Wortakrobat, ein Fabulierer fast von Grimmelshausenschem Format.«
Uwe Stolzmann, Neue Zürcher Zeitung, 13.07.2013
»Wer das moderne Island kennenlernen will, verlasse sich auf die wilde Erzählerin dieses Romans.«
Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.10.2011
»Der Roman springt einen an wie ein kleiner Terrier, direkt nach dem Öffnen der Gartenpforte. Er bellt kurze, heisere Sätze. Aber: Man schlägt den Buchdeckel trotzdem nicht wieder zu.«
Johan Dehoust, Kultur SPIEGEL, Oktober 2011
»Abgedreht, wunderbar assoziativ und herrlich albern ... Politisch herrlich unkorrekt und ein wenig wie John Irving auf Speed.«
Volker Hühn, Lift, August 2013
»Ein packender, großer Roman über das Überleben.«
Tobias Schwartz, Die Märkische, 22./23.10.2011
»Die Figuren, die Helgason sich ausdenkt, sind eine rare Pracht. Seiner krachend absurden Phantasie verfällt man sofort. …“Eine Frau bei 1000°“ ist ein schnoddriger Ritt durchs vergangene Jahrhundert - und auch durch die deutsche Geschichte aus isländischer Perspektive.«
Anne Haeming, Spiegel Online, 14.10.2011
»Dieses Buch "gefällt" nicht. Es rockt!«
Andrea Ritter, Stern, 13.10.2011
»Ganz schwindelig wird dem Leser, wie der Autor zwischen den Schauplätzen und Jahrzehnten hin und her springt. Und überwältigt wird er auch: von der hohen Kunst des Spagats zwischen beißendem Humor und den anrührenden Innenansichten einer von der Liebe und der europäischen Historie gequälten Exzentrikerin.«
Sarah Brasack, Frankfurter Rundschau, 12.10.2011
»…für Schriftsteller scheint als Regel zu gelten: je langweiliger ihre Werke, desto spannender ihr Privatleben - wenn diese Sentenz stimmt, muss Hallgrímur Helgasons Privatleben sehr öde sein.«
Rainer Moritz, Stuttgarter Zeitung, 11.10.2011
»Hallgrímur Helgason ist eine grandiose isländische Version der Matratzengruft á la Heinrich Heine gelungen. In Herbjörgs Seele lagern die unheilvollen Ereignisse des 20. Jahrhunderts wie eruptives Magma. Einem isländischen Vulkan gleich, droht dieser Sprengstoff jederzeit auszubrechen.«
Carola Wiemers, Deutschlandradio Kultur, 29.09.2011
»… die absurden Konstellationen in diesem schwarzhumorigen Roman sind unausweichlich, bieten aber uneingeschränktes Lesevergnügen.«
Stefan Hauck, Buchjournal, 4/2011
Leseprobe
1 MODELL 1929 Leseprobe
Schlagzeile
'Dieses Buch >gefällt< nicht. Es rockt!' Andrea Ritter, Stern