Beschreibung
Nur scheinbar folgen die zwischen Realität und Traum oszillierenden Aufzeichnungen ihrer äußeren Chronologie, beginnend im November 2020 in Wien, sogleich nämlich emanzipiert sich der Text, führt zu einer tieferen Ebene in ein fantastisches Uhrwerk, dessen Zeiger stillstehen: Wir folgen der Erzählerin auf Spaziergänge im menschenleeren Prater und flanieren durch die nächtliche, gesperrte Stadt, genaue Beobachtungen wechseln sich ab mit kleinen scharfen Sequenzen und lyrischen Passagen. In welchem Paradies lebten wir - aus heutiger Perspektive betrachtet - und was wird im Sommer sein?
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Autorenportrait
Verena Stauffer, geboren 1978 im oberösterreichischen Kirchdorf an der Krems, veröffentlichte 2018 ihren Debütroman Orchis, der für den Literaturpreis Alpha, die Hotlist der Independents und den Blogger-Debütpreis nominiert war. Zuletzt erschien ihr Gedichtband Ousia bei Kookbooks, der für den Österreichischen Buchpreis nominiert wurde. Stauffer lebt abwechselnd in Wien, Berlin und Moskau.
Rezension
»Ich lebe in diesem Text, treibe von Zeile zu Zeile, spiele tote Frau. Nur hier in diesem Meer kann ich schwimmen, doch jetzt friert es von allen Seiten zu.«
Leseprobe
Ich vergesse das Glück eines einzelnen Worts so schnell, so schnell überfallen mich die Gedanken, die Angste, Sehnsüchte. Doch ab jetzt mochte ich dagegen halten. Ich mochte es in mir halten, das Wort, es vor mir hertragen, es in meine Augen reiben, damit es mir gewahr bleibt, langer als nur einen Augenblick, ich mochte es tagelang in mir haben, ich fahre auf dem Wort Rad, ich ziehe es mir als Schuh an und mache es eines Tages zum Gedicht. Dann ist es fort.
Schlagzeile
'Ich lebe in diesem Text, treibe von Zeile zu Zeile, spiele tote Frau. Nur hier in diesem Meer kann ich schwimmen, doch jetzt friert es von allen Seiten zu.'