Beschreibung
In dem 280 km südlich von Tripolis gelegenen Kastell fanden 2009/10 vier Kampagnen statt. Im Mittelpunkt des interdisziplinären Projekts, gefördert von LMUexcellent, stand das oberhalb einer Oase für eine Legionsvexillation um 200 n. Chr. erbaute Kastell mit exzeptionell gut erhaltenen Wehranlagen. Die Besatzung nahm Kontroll- und Beobachtungsaufgaben wahr und sorgte für Sicherheit an der Karavanenroute in den Fezzan. Dargestellt wird die Forschungsgeschichte zum limes Tripolitanus von 1819-1996, die Vermessung von Gheriat el-Garbia und seines Umfelds mit Hilfe von Radardaten (TerraSAR-X) und die römische Vermessung des Kastells. Die Architekturglieder geben Aufschluss über die anspruchsvolle architektonische Ausstattung des severischen Kastells. Der Keramik-Survey, die Fundmünzen und die 14C-Daten liefern Aussagen zur Geschichte des Kastells und seiner Besatzung nicht nur im 3. Jh., sondern auch in der Spätantike.
Autorenportrait
Michael Mackensen (*1949) studierte von 1969 bis 1977 Provinzialrömische Archäologie, Vor- und Frühgeschichte und Alte Geschichte in München, Freiburg und Oxford. Nach Magister (1974), Promotion (1977), Reise- und Forschungsstipendien des Deutschen Archäologischen Instituts (1977/80) sowie Mitarbeit bei den DAI-Grabungen Karthago (Tunesien) und Resafa (Syrien) war er von 1982–1994 wiss. Mitarbeiter an der Bayer. Akademie der Wissenschaften mit Ausgrabungsprojekten in Bayern (u. a. Nersingen, Kellmünz) und einem Survey-Projekt in El Mahrine (Tunesien). Nach der Habilitation (1991/92) wurde er 1994 auf die C3-Professur für Provinzialrömische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen und leitete Ausgrabungsprojekte in Tunesien (1998/99 Chemtou), Ägypten (2001/02 Deir el-Bachit; 2005–2017 Nag al-Hagar) und Libyen (2009/10 Gheriat el-Garbia, LMUexcellent-Projekt am limes Tripolitanus). 1989 erhielt er den Kurt-Bittel-Preis für Süddeutsche Altertumskunde, 2010 den Preis für gute Lehre des Freistaats Bayern und 2013 den LMU Lehrinnovationspreis. Ende März 2015 wurde er pensioniert. Seit 2009 ist er Herausgeber der Münchner Beiträge zur Provinzialrömischen Archäologie.
Rezension
«Cet ouvrage est l'oeuvre d'un archéologue réputé qui a combiné les méthodes de la recherche traditionelle (observations, fouilles etc.) avec d'autres, très modernes, empruntées aux sciences dites «exactes». »
Von Prof. Dr. Yann Le BohecIn: Antiquité Tardive
«Cet ouvrage est l'oeuvre d'un archéologue réputé qui a combiné les méthodes de la recherche traditionelle (observations, fouilles etc.) avec d'autres, très modernes, empruntées aux sciences dites «exactes».»
Von Prof. Dr. Yann Le BohecIn: Antiquité Tardive