Beschreibung
Georges Perecs Werk sind zwei Erbschaften eingeschrieben: das familiäre Vermächtnis jüdischer Geschichte sowie das intellektuelle Testament des Marxismus. Das erste haben bereits viele gelesen, das zweite wurde bisher kaum beachtet. Die Studie Schreibformen. Georges Perecs literarischer Materialismus schließt diese Forschungslucke. Sie skizziert die marxistische Genealogie in Perecs Texten und zeigt, dass seine oulipotische Praxis nicht zu bloßen Sprachspielereien führt. Das Schreiben unter formalen Einschränkungen ist vielmehr als eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zwängen zu begreifen, unter denen auch die künstlerische Arbeit steht. Literarische Praxis und Gesellschaftskritik fallen dabei zusammen. Angesichts der gegenwärtigen Unschärfe im Verhältnis von Aktionismus und Kunst sind Perecs Schreibformen wegweisend.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Brill Deutschland GmbH
Brill Deutschland GmbH
productsafety@degruyterbrill.com
Wollmarktstr. 115
DE 33098 Paderborn
www.brill.com
Autorenportrait
Johanna-Charlotte Horst ist Akademische Rätin a.Z. am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen das Alltägliche in der Literatur, Oulipo, Formen der Geschichtsschreibung, Feministische Theorien sowie Literatur und Recht. Sie schreibt regelmäßig für die FAZ und die SZ.