Beschreibung
Turbo, unter Pseudonym in Straßburg gedruckt, ist das einzige erhaltene Drama unter den lateinischen Werken Andreaes. Turbo, der unruhige Geist, getrieben von curiositas und opinio 'wirbelt' durch die gelehrten Disziplinen und kulturellen Sphären des späthumanistischen Europa auf der vergeblichen Suche nach der 'Burg der Weisheit' und der Wahrheit, die er am Ende nicht in Institutionen, sondern als 'Christenmensch' im eigenen Herzen findet. Die Ausgabe enthält eine zweisprachige Textsynopse des ersten Drucks von 1616 und einer neuen Übersetzung, eine ausführliche Einleitung sowie einen Anhang vor allem mit Dokumenten zu den verschiedenen (Teil-)Aufführungen zu Andreaes Lebzeiten sowie noch 1925 in Frankfurt/M. nach der damals aktuellen Übersetzung von W. Süß (1907).
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Rezension
»Für die bisweilen in einem eigenwilligen Latein verfassten Texte bedarf es heute notwendig der beigegebenen deutschen Übersetzung. Diese kann [...] als gelungen und angemessen bezeichnet werden, so daß der Witz auch noch beim weniger bedarften Leser ankommt. Des als Schauspiel («ludibrium») zu bezeichnenden Turbo hat sich der (...) Germanist H. Jaumann angenommen. Er ist am Schluss auch der Aufführungsgeschichte nachgegangen, in der neben Altdorf nicht zuletzt Jan Amos Comenius in seinem Gymnasium in Leszno (Polen) auftaucht. [...] Noch nachträglich kann man dem Autor Andreae zu dem anregenden Titel nur gratulieren.« Martin Brecht, Theologische Literaturzeitung
»Jaumann kommentiert und interpretiert detailgenau eindringend, aber auch vielseitig ausgreifend. [...] Da zu jedem Aspekt verwandte Primärtexte herangezogen werden sowie die internationale Forschungsliteratur referiert wird, darf man sich bei jedem Lektüreschritt mit Argumenten munitioniert, kritisch sensibilisiert und gut beraten wissen. [...] Insgesamt liegt hier nun ein beziehungsreiches Werk vor, das ob der vom Editor bereitgestellten Paratexte, Beigaben und Vorschläge die Andreae-Diskussion insgesamt auf eine höhere Ebene hebt und dazu ermuntert, das sich fortgehend erschließende Gesamtwerk auf gleichem Niveau zu diskutieren.« Jörg Jochen Berns, Arbitrium