Beschreibung
Die Synthese aus antiker Philosophie und Christentum - Athen und Jerusalem - gilt seit jeher als eine identitätstiftende Besonderheit der abendländischen Kultur. Dieser Vorstellung stehen jedoch die Konfrontationen zwischen Philosophie und Christentum in der Spätantike (Kelsos, Porphyrios und Julian Apostata) und in der Neuzeit, insbesondere in der Aufklärung, entgegen. Ihre vergleichende Analyse macht die Zäsuren sichtbar, die das Christentum in der Geschichte der Welt- und Menschenbilder gesetzt hat. Gerade in grundlegenden Fragen der Ethik, Anthropologie und Metaphysik erweist sich jene Vorstellung einer abendländischen Synthese als unzutreffend.
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Rezension
»This is a highly sophisticated and thoroughly documented historical study that is also an exciting and enjoyable read. We should cherish books like this, because they sure don't make a lot of them anymore.« Geert Lernout, Bryn Mawr Classical Review
»[...] this is an extremely carefully written analysis of ancient texts and their reception patterns, which every theologian and historian of religion must take seriously.« Ulrich L. Lehner, Theological Studies
»Es ist ein Streit mit europäischer Tradition. In der Neuzeit wurde oft auf die Spannung zwischen Christentum und Philosophie hingewiesen. Vor allem Philosophen betonten immer wieder, das Glauben und Denken unvereinbar seien. Ein historischer Gemeinplatz dieser Argumentation ist die Schließung der heidnischen Akademie von Athen im Jahr 529 n. Chr. durch den christlichen Kaiser Justinian [...]. Erst die Neuzeit habe ›dem Christentum‹ – in der pauschalisierenden Verkürzung, die in diesem Begriff liegt – durch die Aufklärung und die Säkularisierung Zügel angelegt und dadurch eine Befreiung des Denkens ermöglicht. In seinem höchst anregenden Buch über die philosophische Kritik am Christentum in der Spätantike und in der Neuzeit beteiligt sich Winfried Schröder an diesem Streit mit einem Skalpell in der Hand.« Dorothea Weltecke, Süddeutsche Zeitung
»In höchsten Tönen lobt Dorothea Weltecke diese Arbeit des Marburger Philosophiehistorikers Winfried Schröders, der sich zu ihrer Freude mit sehr scharfem und präzise geführten Besteck daran macht, die für die europäische Geschichtskonstruktion gern proklamierte Verbindung von Athen und Jerusalem als Mythos zu zerlegen. Die Symbiose von christlicher Religion und griechischer Philosophie ist Fiktion, weiß die Rezensentin nach Lektüre dieser Studie, überzeugend führe Schröder vor Augen, wie scharf die Kritik der Philosophen bereits in Antike und Spätantike war, von Kelsos über Porphyros bis Kaiser Julian, dank ausführlicher Belege und einer tadellosen Argumentation. Deutlich machen konnte der Autor auch der Rezensentin, wie sehr antike und neuzeitliche Philosophen in ihrer Kritik an christlichen Glaubens- und Wertvorstellungen übereinstimmen.« perlentaucher-Notiz zur SZ-Rezension
»Die Studie von Schröder verdient das Etikett ›Standardwerk‹. [...] Schröders Buch zeugt von einer großen Gelehrsamkeit und bietet dem interessierten Leser zahlreiche wertvolle Literaturhinweise sowohl auf Stellen in der antiken Literatur als auch auf frühneuzeitliche Quellentexte. Allein dies macht das Buch zu einem unverzichtbaren Kompendium. Leser mit Interesse and Religions-, Theologie- und Philosophiegeschichte werden großen Nutzen aus dem Band ziehen.« Till Kinzel, Informationsmittel für Bibliotheken
»So hat der durch wichtige Veröffentlichungen bekannte Philosophiehistoriker Winfried Schröder eine maximal problembezogene, quellenmäßig wohlbelegte und argumentativ dichte, modeunabhängige, klar strukturierte und in erfreulich jargonfreier Diktion ausformulierte Untersuchung vorgelegt. [...] Interessierte, die seriöse Informationen sowie beeindruckend klare, historisch tiefenscharfe Argumentationen schätzen, könnten in diesem Band einen Lieblingstext entdecken.« Hermann Josef Schmidt, Humanistischer Pressedienst
»Schröder [hält] an der Synthese von Athen und Jerusalem fest, ohne zu vergessen, den Finger in die konzeptionellen Differenzen zu legen. Schröders überwiegend historisch orientierte Studie liefert wertvolle Materialien für ein deutlicheres Verständnis von dem, was das Christentum in seinem Wesen ausmacht.« Klaus Viertbauer, Theologisch-praktische Quartalsschrift
»[Schröders] scharfsichtige und kritische Analysen fordern heraus und sind eine Bereicherung für jede theologische Diskussion. Zudem bietet der Band Einblicke und Hintergründe, die weit über das hinausgehen, was in aktuellen Atheismusdebatten zu hören ist. Fazit: Ein geistreiches und Spannendes Buch.« Paul Schroffner SJ, Zeitschrift für katholische Theologie
»Auf der Grundlage einer umfassenden philosophischen Würdigung der nur fragmentarisch überlieferten antiken Christentumskritik und ihrer vielfältigen neuzeitlichen Rezeption, die Sch. en détail nachzeichnet, formuliert der Autor eine überaus anspruchsvolle Kritik der christliche Philosophie, die, durchweg provokant und anregend, auch für gegenwärtige systematische Fragen wie die des Gewaltpotentials monotheistischer Religionen und das Verhältnis von Monotheismus und Monismus von großem Belang sind.« Christian Hengstermann, Rottenburger Jahrbuch für Krichengeschichte
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