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Freiheit, Leistung, Ungleichheit

Bildung und soziale Herkunft in Deutschland, Grundlagentexte Pädagogik

Erschienen am 16.09.2010, 1. Auflage 2010
26,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783779921745
Sprache: Deutsch
Umfang: 268 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 23 x 15.1 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Wie sich die Unterschiede der sozialen Herkunft im Zusammenspiel von Familienerziehung, Schichtzugehörigkeit und Schule in Bildungsunterschiede umsetzen, ist zentraler Gegenstand des Buches. Es behandelt die Entwicklung der verschiedenen Begriffe von Chancengleichheit und die Frage, inwieweit sich die herkunftsbedingte Bildungsungleichheit durch Bildungsexpansion und -reformen verändert hat.

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Julius Beltz GmbH & Co. KG
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DE 69469 Weinheim

Autorenportrait

Wulf Hopf, Jg. 1944, Dr. rer. pol., war Professor für Bildungssoziologie an der Universität Göttingen.

Rezension

»Die Studie von Hopf ist in der Gesamtschau eine in Zeiten kurzer wissenschaftlicher Aufmerksamkeitsspannen außergewöhnliche Publikation, weil sie auf effekthaschende Zuspitzungen ebenso verzichtet wie auf sinnlose Polarisierungen. Stattdessen stellt sie alle verhandelten Ansätze, Untersuchungen und Befunde mit ungewohnter Sorgfalt und Ruhe dar und entwickelt Schritt für Schritt eine komplexe Perspektive auf Bildungsungleichheiten. Eine ungemein hilfreiche Lektüre für alle, die bildungssoziologisch interessiert sind oder sich einfach durch das Studium kämpfen müssen.« Soziologische Revue »Der große Gewinn liegt vor allem in der Verknüpfung der dargebotenen Befunde. Hervorzuheben ist dabei insbesondere die Vielfalt von Datenquellen und -grundlagen, die Vorführung möglicher Untersuchungsdesigns und das Anführen des Nutzens aber auch der Grenzen statistischer Werte und Praktiken. So stellt das Buch letztendlich dreierlei dar: 1. eine Sensibilisierung für das Thema der Bildungsungleichheit, 2. eine Wiedergabe des nationalen und internationalen Forschungstandes sowie 3. eine Heranführung an die Möglichkeiten empirischer Methoden.« Erziehungswissenschaftliche Revue

Inhalt

1. Einleitung – Problemaufriss, Ziele des Buches und Kapitelvorschau 1.1 Die „deutsche Bildungskatastrophe“ von 1964 und das Déjà-vu des „PISA-Schocks“ von 2001 1.2 Die Konzentration auf die Schichtzugehörigkeit als Herkunftsbedingung 1.3 Zwei Perspektiven auf Bildungsungleichheit: der historische Wandel des Kollektivs versus die Bildungsbiographie Einzelner Teil I Bildung und soziale Ungleichheit – die Ebene des Kollektivs 2. Schulentwicklung und Bildungsexpansion in Deutschland 2.1 Grundlinien der Entwicklung der Schulstruktur 2.2 Erweiterung der Bildungsbeteiligung in den letzten 200 Jahren 2.3 Die Bildungsexpansion nach dem 2. Weltkrieg 2.4 Bedingungen der Bildungsexpansion auf der Seite der Bildungsnachfrage und des Bildungsangebots 2.4.1 Veränderungen der Bildungsnachfrage der Eltern 2.4.2 Die Seite des Bildungsangebots: Verringerung der inneren Selektivität der höheren Schule, Schulartwechsel und Entkoppelung von Schulform und Schulabschluss 3. Chancengleichheit – herkunftsbedingte Bildungsungleichheit. Begriffliche Unterscheidungen und empirische Maße 3.1 Begriffliche Klärungen seit den 1960er Jahren 3.1.1 Formale und materiale Chancengleichheit 3.1.2 Chancengleichheit als Kompromiss unterschiedlicher Prinzipien 3.1.3 Ein pädagogischer Begriff von „Bildungsgerechtigkeit“? 3.2 Chancengleichheit in Leistungswettbewerben: Ist die Schule eine Sportveranstaltung? 3.3 Quantitative Bestimmung von Chancengleichheit – proportionale und bedingte Chancengleichheit 3.4 Herkunftsbedingte Ungleichheit mehrdimensional – ein Beispiel für faktische Unterschiede 3.5 Fazit 4. Strukturwandel und relative Chancen im Zeitverlauf 4.1 Deskriptive Indikatoren herkunftsbedingter Bildungsungleichheit – Sozialprofil der Schulformen und Schulformenprofil der Sozialgruppen 4.2 Indikatoren für historische Veränderungen der Bildungsbeteiligung sozialer Gruppen 4.2.1 Prozentsatzveränderungen 4.2.2 Die Entwicklung von Positionsstrukturen und Chancenentwicklung – odds ratios in bivariater Betrachtung 4.2.3 Die Entwicklung von relativen Chancen (odds ratios) in multivariater Betrachtung 5. Bildungsexpansion, Reformen und soziale Ungleichheit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 5.1 Deskriptive Befunde 5.2 Befunde aus komplexeren Analysen 5.3 Bildungsexpansion und soziale Ungleichheit – Interpretation der Befunde 6. Bildungsexpansion und die soziale Segregation in der Hauptschule 6.1 Die Entwicklung der Risikogruppe der Schüler und Schülerinnen ohne Berechtigung 6.2Die soziale Homogenisierung der Hauptschule und der Abgänger ohne Hauptschulabschluss Teil II Soziale Ungleichheit in Schule und Familie – die Ebene der individuellen Bildungsbiographie 7. Bildung und soziale Ungleichheit auf der individuellen Ebene: klassische Paradigmen 7.1 Die These eines zirkelförmigen Verlaufs der „schichtspezifischen Sozialisation“ 7.2 Soziale Reproduktion als kulturelle Reproduktion (Bourdieu/Passeron) 7.3 Bildungsungleichheit und das Rational-Choice-Modell (Boudon) 7.3.1 Die Entwicklung des Rational-Choice-Modells aus der Kritik an „kulturalistischen“ Erklärungen der Bildungsungleichheit 7.3.2 Formalisierung des Modells und Kritik an seinen Prämissen 7.4 Fazit 8. Primäre und sekundäre soziale Disparitäten im Verlauf der Schulkarriere (PISA) 8.1 Primäre und sekundäre Herkunftseffekte – die herausgehobene Rolle der „Gelenkstellen“ der Bildungslaufbahn 8.2 Schulformen als „differenzielle Entwicklungsmilieus“ 8.3 Negative Auslese und die doppelte Benachteiligung von Schülern aus unteren Sozialschichten 8.4 Fazit 9. Übergänge im Bildungssystem – die Rolle von Leistung und sozialer Herkunft 9.1 Der Übergang von der Grundschule in die Schulformen der Sekundarstufe I 9.1.1 Ergebnisse aus IGLU 9.1.2 Prozessanalyse des Übertritts nach der Grundschule 9.1.3 Die Entscheidung für Schulformen als rationaler Wahlprozess 9.2 Übergänge im Anschluss an die Sekundarstufe I 10. Bildungserfolg und soziale Ungleichheit auf der Ebene der Schule und des Unterrichts 10.1 Die zeitliche Organisation des Lernens: Der schichtspezifische „Sommereinbruch“ in der amerikanischen elementary school 10.1.1 Die „Wasserhahn-Theorie“ (faucet theory) der Erzeugung schichtspezifischer Bildungsunterschiede 10.1.2 „Saisonales Lernen“ im deutschen Schulsystem 10.2 Die Vereinbarkeit von Leistungssteigerung und Chancengleichheit auf der Ebene des Unterrichts 11. Das kulturelle und soziale Kapital der Familie und der Schulerfolg 11.1 Die „Transmission“ kulturellen Kapitals in der Familie und ihre Bedeutung für den Schulerfolg 11.1.1 Kulturelles Kapital und Schulerfolg in anderen Ländern 11.1.2 Kulturelles Kapital und Schulerfolg in deutschen Studien 11.2 Soziales Kapital und Bildungsungleichheit 12. Familiale Früherziehung, Bindung und Schulerfolg 12.1 Die Entwicklung der schichtspezifischen Sozialisationsforschung seit 1980 12.2 Schichten und Bildungsmilieus als Bedingungen für schulisches Lernen 12.3 Frühe Bindungs- und Pflegeerfahrungen, Kompetenzentwicklung und schulischer Erfolg – das Minnesota Parent-Child Project 13. Ausblick: Politiken der Chancengleichheit Literatur Inhaltsverzeichnis

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