Gelingensbedingungen von Schulreform
Bildungshistorische Befunde als Schlüssel zum pädagogischen Verständnis von Schulentwicklungsprozessen und als Erweiterung des Theorienverbundes zur Schulreform, klinkhardt forschung. Historische Bildungsforschung
Erschienen am
17.03.2023, 1. Auflage 2023
Beschreibung
Historische Schulforschung und Schulentwicklungsforschung haben an schulischen Reformprozessen zwar ein vergleichbares Forschungsinteresse, stehen aber bislang nicht im wissenschaftlichen Dialog. Gleichwohl existierten nahezu sämtliche Praxen der gegenwärtigen Schul- und Unterrichtsentwicklung bereits in den Schulreformprozessen der historischen Reformpädagogik. Auf der Grundlage von elf bildungshistorischen und schulpädagogischen Quellenstudien wird ein Struktur- und Handlungsmodell gelingender Schulreformprozesse entwickelt, das sich aus der akteursnahen Eigenlogik pädagogisch-praktischer Reformprozesse ableitet. Die Studien analysieren fallorientiert und quellengestützt die Reformpraxen an historischen Reformschulen des 20. Jahrhunderts und geben vertiefte Einblicke in historische Schul(reform)praxis. Bezugspunkt ist dabei jeweils die Einzelschule als pädagogische Handlungseinheit. Die historisch-empirisch entwickelte Fünf-plus-zwei-K-Struktur gelingender Schulreformprozesse wurde an 100 gegenwärtigen Reformschulen überprüft und konnte im Ergebnis in einem Zeitraum von rund einhundert Jahren als wiederkehrend validiert werden. Die Befunde tragen insgesamt zum pädagogischen Verständnis von Schulreformprozessen bei und bilden eine professionsnahe Referenz für die Theoriebildung innerhalb der Schulentwicklungsforschung.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Julius Klinkhardt GmbH & Co. KG
Robert Klinkhardt
info@klinkhardt.de
Ramsauer Weg 5
DE 83670 Bad Heilbrunn
Autorenportrait
Jörg-W. Link, Dr. phil. habil. ist Akademischer Mitarbeiter am Department Erziehungswissenschaft der Universität Potsdam und Privatdozent an der Universität Augsburg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Historische Bildungsforschung (insbesondere Reformpädagogik, Erziehung im Nationalsozialismus), Schulreformprozesse in Geschichte und Gegenwart.
Inhalt
Einleitung
Zur Orientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
I Manteltext
Gelingensbedingungen von Schulreform.
Bildungshistorische Befunde als Schlüssel zum pädagogischen Verständnis von
Schulentwicklungsprozessen und als Erweiterung des Theorienverbundes zur
Schulreform – Theoretische und empirische Rahmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
II Metastudien zum bildungshistorischen Kontext der Reformpädagogik
Studie 1
Reformpädagogik im historischen Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Studie 2
Reformpädagogik und staatliche Schulreform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
III Bildungshistorische Quellenstudien zu Schulreformprozessen
Studie 3
Ländliche Reformschulen in ihrer Konzeption und Praxis zwischen 1918 und 1945 . . . . 119
Studie 4
Neubewertung der Reformpädagogik?
Fritz Karsens „Die neuen Schulen in Deutschland“ (1924) revisited . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
Studie 5
Das Institut für Völkerpädagogik in Mainz (1931‑1933):
Eine Fußnote in der Geschichte Vergleichender Pädagogik in Deutschland? . . . . . . . . . . . . 159
Studie 6
„Erziehungsstätte des deutschen Volkes“ –
Die Volksschule im Nationalsozialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
Studie 7
„Die vollkommen freie und moderne Form des Unterrichts macht mir
das Lernen und Arbeiten zur Freude.“
Pädagogisches Portrait des Abiturjahrgangs 1952 der Odenwaldschule . . . . . . . . . . . . . . . . . 199
Studie 8
Pädagogische Konferenzen und kollegiale Schulentwicklung
Zur Rolle des Kollegiums in der Odenwaldschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
IV Schulpädagogische Perspektiven, Konsequenzen für die Lehrerbildung
Studie 9
Schule als Lebensraum
Reformpädagogische Impulse und schulpädagogische Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229
Studie 10
„Mit der Hand denken“
Pragmatische Bausteine für eine subjektorientierte Organisation
schulischer Bildungsgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247
Studie 11
„… dass ich endlich verstanden habe, wofür man das alles braucht.“
Zum didaktischen Konzept und zu möglichen Effekten der
erziehungswissenschaftlichen Begleitung im Praxissemester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263
Anhang
Publikationsnachweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279