Beschreibung
Wie gehen Bestatter mit dem in unserer Gesellschaft tabuisierten Bereich "Tod" um? Wie bilden sie ein positives Bild ihres Berufes, mit dem sie leben und arbeiten und - über Werbung und Schaufenstergestaltung beispielsweise - an die Öffentlichkeit treten können? Eine Annäherung an diese Fragen gelingt durch eine Analyse von narrativen Interviews mit Bestattern und Bestatterinnen. Im Zusammenhang mit weiterem Quellenmaterial (Werbeanzeigen und Zeitschriften der Berufsverbände) zeigt die Autorin die historische Entwicklung in der Selbstdarstellung und im Selbstbild von Bestattern auf. Die gravierenden Veränderungen im Selbstverständnis dieser Berufsgruppe verweisen auf den jeweiligen Umgang unserer Gesellschaft mit dem Tod. Sie sind ein Indiz für den kulturellen Wandel des 20. Jahrhunderts und für die Veränderung zentraler Ordnungsmuster unserer Kultur in der Moderne.
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Autorenportrait
Dagmar Hänel, geboren 1969 in Borghorst (Westf.), studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Volkskunde/Europäische Ethnologie, Deutsche Philologie und Klassische Archäologie. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen und Fernsehmagazine ist sie seit Oktober 2002 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Volkskundlichen Seminar der Universität Bonn angestellt.
Rezension
Dabei geht es sowohl um die Wahrnehmung von Leichen (von „natürlich“ und „würdig“ bis „unhygienisch“) als auch der BestatterInnen (von Sarg-Verkäufern bis zu Zeremonien-Meistern), und zwar vor allem aus der Sicht der beruflich damit befassten, ihrer Verbände und der von ihnen geschalteten Anzeigen-Werbung. – Marc Bennecke in: Sero News. 9. Jg. II/2004. S. 46f.
Die Arbeit von Dagmar Hänel würde es daher verdienen, einem breiten Publikum bekannt gemacht zu werden. – Kurt Lussi, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2005, S. 228ff.
Insgesamt aber wurde eine umfangreiche Sammlung von Aussagen zu bestimmten Themenkomplexen des Berufsbildes vorgelegt, die auf jeden Fall als Quellen für weitere Untersuchungen von großem Wert sind. – Aus: Ohlsdorf - Zeitschrift für Trauerkultur, IV/2005, S. 36.
Aus den überaus fesselnden Darlegungen von Frau Hänel wird die irrationale Furcht vieler Menschen der Gegenwart vor dem Tod und dem Toten deutlich [...] – Günter Bers in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde, 50. Jg., 2005, S. 266f.
Kein morbider Voyeurismus, keine ausschweifenden kulturgeschichtlichen Betrachtungen und Diskurse durchziehen dieses Buch.Stattdessen lesen wir eine Darstellung deren wohlüberlegte Gliederung und deren Verbindung von Beschreibung und Analyse in sechs Kapiteln sehr überzeugen. – Peter Respondek in: Paderborner Historische Mitteilungen. H.18/2005.