Beschreibung
"Extravaganz" und "Geschäftssinn" bilden die Eckpunkte, die das weite Feld von Georg Philipp Telemanns Wirken in Hamburg abstecken. Der Komponist verband mit wechselnder Gewichtung ästhetische Ziele und ökonomisches Kalkül, wobei er beides auf diffizile Weise ausbalancierte. Dass künstlerische Möglichkeiten und finanzielle Erfolge in hohem Maße von einem Absatzmarkt abhingen, der nicht unbedingt bereits gegeben war, sondern überhaupt erst geschaffen werden musste, lenkt die Perspektive auf Telemanns Netzwerke. Der Band sieht entsprechend einen Dreischritt von der ästhetischen "Extravaganz" über die vielschichtigen "Netzwerke" Telemanns und seiner Zeitgenossen bis hin zum persönlichen und verlegerischen "Geschäftssinn" vor.
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Autorenportrait
Bernhard Jahn ist Professor für Germanistik an der Universität Hamburg.
Rezension
Mit dem 351 Seiten und 18 Artikeln umfassenden Band liegt ein umfangreicher und wichtiger Beitrag für die Telemann-Forschung vor. Die Artikel, die spezialisiert auf das Werk Telemanns Bezug nehmen, werden vor allem Fachpublikum ansprechen; die Beiträge, die einen weiteren kulturellen Kontext thematisieren, machen die Lektüre des Bandes jedoch auch für weniger spezialisierte Leserinnen und Leser lohnenswert. – Vera Grund, in: Musiktheorie 3/2020, S. 279-283.
Neben neuen wichtigen musikhistorischen Erkenntnissen bietet dieser auf eine Hamburger Konferenz zum 250. Todestag Telemanns zurückgehende Sammelband aufschlussreiche kommunikationshistorisch wichtige Informationen zu dem Kampf eines bedeutenden Komponisten um ein Publikum, ein Bestreben, das sicherlich auch mit der Geschäftstüchtigkeit Telemanns zu erklären ist, mehr noch aber mit seinem guten Gespür für die Bedürfnisse eines sich schnell vergrößernden Rezipientenkreises für Musikdrucke unterschiedlichster Art. – Holger Böning, in: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte (2020), S. 164.