Beschreibung
Wut und Zorn gehören zu den eindrücklichsten und expressivsten Emotionen. Gerade wegen ihrer oft negativen Konnotation und der Notwendigkeit, sie zu kontrollieren, inspirierten sie zahlreiche Autoren seit der Antike und rechnete das Christentum sie zu den sieben Todsünden. Im vorliegenden Band werden diese Affekte zunächst unter historischen und psychologisch-empirischen Gesichtspunkten betrachtet. Eine Untersuchung der literaturgeschichtlich häufigsten Zorn-Motive leitet Analysen literarischer Texte von der Antike bis zur Gegenwart ein. Diese zeigen unter anderem, wie eng die Darstellung von Wut und Zorn mit den Freiräumen verknüpft ist, die die jeweilige Gesellschaft dem (schreibenden) Individuum lässt. Die Zusammenführung von literatur- und kulturwissenschaftlichen mit psychologischen und psychoanalytischen Ansätzen eröffnet neue Perspektiven auf zwei der basalsten Emotionen der Menschheit. Mit Beiträgen von Bozena Anna Badura, Ching-Ho Chuang, Tillmann F. Kreuzer, Torsten T. Voß, Kathrin Weber und einem Vorwort von Lilith Jappe
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Rezension
»Die Frage, ob Wut und Zorn notwendiger emotionaler Ausdruck des Menschen ist, oder einer Verwirrung entspringt und den Sünden zuzuordnen ist, wird in dem vorliegenden Band kulturgeschichtlich und psychologisch erörtert.«
Michael Ganß, Bausteine.demenz 22 – 2014
»Der Zugang über den Zorn des literarischen Personals bietet eine interessante und plausible historische Motivanalyse, die auch für Laien gut verständlich ist.«
Stephan Scholz, Gießener Anzeiger am 6. April 2013
»Zorn und Wut werden, je nachdem, aufgefasst als natürlich oder widernatürlich, eine Bedrohung für Ordnung oder eine schöpferische Kraft, die eine Bedrohung für die individuelle Existenz oder eine Unterstützung in der Selbstentwicklung sein kann. Dieses Aufzeigen von Spannungsfeldern ist in diesem Buch sehr überzeugend gelungen.«
Herman Westerink, Wege zum Menschen Juli/August 2013
»Alle Aufsätze geben Auskunft darüber, wie sich Wut und Zorn in der Literatur spiegeln und wie eng deren Darstellungen verknüpft sind mit der jeweiligen Gesellschaft, in der sie entstehen. Ein kenntnisreicher, literarischer Streifzug.«
Zeitzeichen 7/2015
Inhalt
Inhalt
»Singe mir, Muse, den Zorn des Achilleus …«
Vorwort
Lilith Jappe
Beeindruckende Emotionen
Wut und Zorn zwischen Leib und Seele, Individuum und Gesellschaft
Kathrin Weber
Mensch ärgere Dich (nicht)?
Ärger, Wut und Zorn als Untersuchungsobjekt der empirischen Forschung
Ching-Ho Chuang
Figuren der Wut, Figuren des Zorns
Bozena Anna Badura
Das Motiv des Zorns in ausgewählten Märchen und Sagen
Tillmann F. Kreuzer
Melancolia und Furor poeticus
Wut und Zorn in der Lyrik des französischen Barock
Kathrin Weber
Wut- und Zorndarstellungen im Erzählwerk von Heinrich von Kleist
Bozena Anna Badura
Von der Jagd des Kapitän Ahab zum »Zorn des Khan«
Torsten Voß
Autorinnen und Autoren