Beschreibung
Migration bedeutet nicht nur für die aufnehmende Gesellschaft, sondern vor allem auch für die betroffenen Migrantinnen und Migranten, sich ständig neuen Herausforderungen stellen zu müssen. Im vorliegenden Buch wird untersucht, welche Bedeutung der Migration in verschiedenen Lebensphasen zukommt und welche psychischen Transformationsprozesse sie im Laufe eines Lebens verursachen kann.
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Psychosozial-Verlag
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Rezension
»Verschiedenste Arbeiten zeigen Therapieverläufe sehr detailliert, und es wird deutlich, dass die Anforderungen an die Therapeuten sehr hoch sind. Ohne eigene vertiefte Auseinandersetzung mit dem ›Fremden‹, dem eigenen Rassismus, aber auch mit der eigenen Hilflosigkeit und dem Versagen ist diese ›Tiefen-Arbeit‹, das Offenbleiben der Therapeuten trotz entgegengebrachtem Misstrauen, der auf sie projizierten Feindbilder und der Hassgefühle der Migranten, gar nicht möglich.«
Marianne Zweifel, punktum., Mai 2017
»Das Buch beinhaltet eine Sammlung engagierter und einfühlsamer Beiträge von Psychoanalytiker_innen, die die Situation von Migrant_innen in unserem Land anhand vielfältiger innerer und äußerer Konflikte transparent macht.«
Marga Günther, www.socialnet.de am 28. Dezember 2016
»Wie wird ein differenzierter Ansatz wie die Psychoanalyse den sehr facettenreichen Problemen der Migration gerecht? Das Buch soll zum einen psychoanalytisches Verständnis und Konzeption des Migrationsphänomens vermitteln, zum anderen zeichnet es die therapeutische Bearbeitung intrapsychischer Vorgänge von Menschen nach, die sich urplötzlich und leidvoll mit einer anderen Kultur und Mentalität konfrontiert sehen.«
Lisa Tomaschek-Habrina, www.origo.at
»Insgesamt ist der Sammelband bestens geeignet, sich sowohl bezüglich der Schwierigkeiten als auch der Schönheiten und Verdienste der psychoanalytischen Behandlung von Migranten einen guten Überblick zu verschaffen.«
Sieglinde Eva Tömmel, Psyche 9-10/2016
»Das Buch kann als grundlegend für professionell therapeutisch Arbeitende angesehen werden, es bietet brauchbare Beispiele für Integrationsarbeit, weil es z. B. die kulturelle unterschiedliche Herkunft, Sichtweise, Identität, Mentalität und/oder Religionszugehörigkeit der PatientInnen und die der PsychoanalytikerInnen mitbedenkt.«
Nea Weissberg, www.aviva-berlin.de
Leseprobe
Leseprobe
Inhalt
Inhalt
Vorwort
Geleitwort
I. »Flucht« in eine fremde Welt
Die Auseinandersetzung mit psychischem Schmerz in der analytischen Arbeit mit Migranten
Von der Unfähigkeit zu fühlen zur Hoffnung auf ein neues Leben in der Behandlung eines Inzestopfers
Marco Conci
Tsunami soll Deutschland verwüsten …
Destruktive Phantasien, Ambivalenzkonflikt und Spaltungsmechanismen im Migrationsprozess
Hediaty Utari-Witt
»Freiheit, die ich meine …«
Ein psychoanalytischer Versuch über das Ankommen
Aydan Özdaglar
II. Psychotherapie mit Flüchtlingen
Supervisor, Therapeut und Patient
Eine psychoanalytische Annäherung an therapeutisches Arbeiten mit Flüchtlingen
Ilany Kogan
Home sweet home?
Therapeutisches Arbeiten mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen
Sebastian Kudritzki
»Es freut uns, dass jemand an uns glaubt«
Gruppenanalytische Gespräche mit traumatisierten Flüchtlingen
Christiane Bakhit
III. Säugling-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie mit Migranteneltern
Einige Erfahrungen in der Säugling-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie mit Müttern und Eltern im Migrationsprozess
Hediaty Utari-Witt
Baby Kasim im interkulturellen Cocktail
Darf Kasim er selbst werden?
Viktoria Schmid-Arnold
IV. Auswirkungen der Migration auf die Persönlichkeitsentwicklung
Fremd in der Fremde, »seelenlose Landschaften«
Die Suche nach dem Vater
Viktoria Schmid-Arnold
Dämon, Totenkopf und Staubsauger
Tomasz und Thomas: Migration in der Adoleszenz und deren Komplikationen durch transgenerationelle Transmission von Traumata
Gabriele Ast
»Die ollen Teller an der Wand«
Über das Rätsel entfremdeter Identifizierungen (alienated identifications) und inwieweit »Migrationsdeutungen« helfen können, sie zu lösen
Bettina Hahm
V. Migration und Sprache – Konflikte auf der Sprachbühne
Die verbotene Muttersprache
Eine zweifache Sprachverwirrung als Ausdruck eines transgenerationellen Konflikts vor dem Hintergrund einer bis heute spannungsreichen Beziehung zwischen Tschechien und Deutschland
Jana Burgerová
Schimpfworte hinter dem Beichtstuhl
Lockerungen der Abwehr und Bildung von Abwehrstrukturen durch Verwendung einer Zweitsprache in der psychoanalytischen Psychotherapie
Hediaty Utari-Witt
Die verloren gegangene und wiedergefundene Sprache
Die Sprachverirrungen einer tschechisch-deutschen Analytikerin in der psychoanalytischen Arbeit mit einer tschechischen Patientin
Jana Burgerová
VI. Außen- und Innenwelten
Zwischen Außen- und Innenwelten – Übergänge
Hediaty Utari-Witt
Gegen die Wand – Migration im Film
Jana Burgerová
Kulturwissenschaftliche Überlegungen zu interkulturellen Aspekten in der Begegnung mit der Fremde
Beobachtungen in einem Ausbildungsprojekt
Birgit Mau-Endres
»Kann ich in deutscher Erde meine letzte Ruhe finden?«
Angstvolle Phantasien über die Beendigung des Lebens in der Migration
Hediaty Utari-Witt
Nachwort
Peter Bründl
Die Herausgeberinnen
Autorinnen und Autoren