Beschreibung
Der oscarprämierte Akira Kurosawa (1910-1998) gehört zu den weltweit einflussreichsten und wichtigsten Regisseuren des 20. Jahrhunderts. Sein mit dem Goldenen Löwen ausgezeichneter Film Rashomon (1950) gilt als Meilenstein der Filmgeschichte und machte das japanische Kino in Europa bekannt. Mit den Sieben Samurai (1954) schuf er einen vom Westerngenre beeinflussten Klassiker, der unter anderem John Sturges als Vorlage für Die glorreichen Sieben (1960) diente. Sein Film Yojimbo (1961) inspirierte zudem Sergio Leone zu Für eine Handvoll Dollar (1964), der den Beginn des Italowestern kennzeichnet. Seine Erfolge und seine Wirkung auf westliche Filmemacher brachten ihm den Ruf des 'westlichsten' Regisseurs Japans ein. Dabei wurde übersehen, wie sehr sich Kurosawa mit seinem Land und dessen Kultur beschäftigt hat. Das Werk und die humanistische Haltung des Regisseurs nutzen die AutorInnen für den aktuellen Diskurs über die Conditio humana. Mit Beiträgen von Peter Bär, Eva Berberich, Dirk Blothner, Isolde Böhme, Andreas Hamburger, Dorothee Höfert, Kai Naumann, Sascha Schmidt, Gerhard Schneider, Dietrich Stern, Marcus Stiglegger, Karsten Visarius, Jörg von Brincken, Christoph E. Walker, Sabine Wollnik und Ralf Zwiebel Die Schriftenreihe Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie basiert auf den gleichnamigen Mannheimer Filmseminaren im Cinema Quadrat. PsychoanalytikerInnen und FilmwissenschaftlerInnen widmen sich in den Bänden jeweils einem herausragenden Regisseur und beleuchten die Themen, Motive und Strukturen der Filme und des Gesamtwerks unter der Oberfläche der filmischen Erzählungen.
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Rezension
»Die hohe Qualität der Interpretationen in diesem durchgängig spannenden und lesenswerten Buch gibt allen, die über Kurosawa arbeiten möchten, ein
reiches und vielschichtiges Material an die Hand.«
Andreas Jacke in MEDIENwissenschaft 1/2019
»Nach einer Einleitung und zwei allgemeinen Texten, widmen sich die Autoren chronologisch den wichtigsten Filmen. Deswegen lohnt sich das Buch auch für Einsteiger, die so jeweils zu einzelnen Filmen spannende Informationen erhalten. Neben der Analyse der Filme erfährt der Leser ebenfalls biographische Informationen, z. B. dass Kurosawa Spross einer alten Samurai-Dynastie war.«
Jörg Mathieu, 35 Millimeter Retro-Filmmagazin, Nr. 26, 04/2018
»Ein Band, der mit profunden Analysen bekannte Filme neu sehen lässt.«
Walter Gasperski in RAY – Psychoanalyse und Filmtheorie 4/2018
»Von dem Musikwissenschaftler Dietrich Stern stammt ein Beitrag zur Musik in den Filmen von Kurosawa, von der Kunsthistorikerin Dorothe Höfert ein Text über die Frage, wie der Betrachter bei Vincent van Gogh und Akira Kurosawa ins Bild kommt. Interessante Lektüre.«
Hans Helmut Prinzler, www.hhprinzler.de vom 2. Februar 2018
Leseprobe
Leseprobe
Inhalt
Akira Kurosawas Filmkosmos
Einleitung und Überblick
Gerhard Schneider
Global Cinema
Akira Kurosawas Resonanz im Weltkino
Marcus Stiglegger
Die grausame Performativität des Bildes
Zu Akira Kurosawas Ästhetik der Gewalt
Jörg von Brincken
Rettungsversuche im Schatten des Krieges
Zu Akira Kurosawas Engel der Verlorenen (1948)
Sabine Wollnik
»Wenn Du die Geschichte nicht verstehst, dann erzähl sie doch«
Filmpsychoanalytische Anmerkungen zu Akira Kurosawas Rashomon (1950)
Ralf Zwiebel
Der Mensch in Zeiten des Umbruchs
Individuum, Gemeinschaft und Zeit in Die sieben Samurai (1954)
Sascha Schmidt
Die Ästhetik des Unheimlichen in Das Schloss im Spinnwebwald (1957)
Isolde Böhme
Yojimbo (1961) – 95 Eine Lektion in Bildgestaltung
Peter Bär
Zwischen Himmel und Hölle wuchert der Garten des Menschlichen
Zu Kurosawas Film Tengoku to Jigoku (1963)
Dirk Blothner
»Hinter jeder Krankheit steckt ein großes Unglück«
Akahige (Rotbart, 1965) von Akira Kurosawa
Karsten Visarius
Kreis-Läufe im Übergangsraum
Kurosawas Dodeskaden (1970) als traumatische Zeitdiagnose
Andreas Hamburger
Kagemusha – Der Schattenkrieger
Bildgewaltiges Epos mit unerbittlichem Ende
Eva Berberich
Das Ende der Welt
Chaos und Wahnsinn in Akira Kurosawas Ran (1985)
Kai Naumann
Ran (1985) – Ein kultureller und emotionaler Grenzgang
Zur Musik in den Filmen Akira Kurosawas
Dietrich Stern
Träumend das Leben erzählen
Psychoanalytische Überlegungen zu dem Film Akira Kurosawas Träume (1990)
Christoph E. Walker
Akira Kurosawa und Vincent van Gogh, oder:
Wie kommt der Betrachter ins Bild?
Dorothee Höfert
Danksagung
Autorinnen und Autoren