Beschreibung
Wenn Schülerinnen und Schüler dem Thema »Nationalsozialismus« zum ersten Mal im Geschichtsunterricht begegnen, haben sie bereits durch die vielfältigen Manifestationen der Geschichtskultur und die mündlichen Überlieferungen im Verwandten- und Bekanntenkreis relativ feste Vorstellungen über die NS-Diktatur ausgebildet. Häufig neigen Lernende zu einer weitgehenden Viktimisierung der Täter und Exkulpation der nichtjüdischen Gesellschaft des Nationalsozialismus. Ausgehend von diesen befremdlichen Befunden untersucht Etienne Schinkel unterschiedliche Geschichtsschulbücher, ob sie solche simplifizierenden und unhistorischen Geschichtsvorstellungen diskutierbar machen. Welche Narrative und Deutungen enthalten Lehrwerke über die »ganz normalen« Deutschen, über ihre Kenntnis vom Holocaust, ihre antisemitische Einstellung und ihre Reaktionen auf die antijüdischen Maßnahmen des NS-Regimes? When students encounter the theme of National Socialism for the first time in history lessons, they have already formed relatively strong ideas about the Nazi dictatorship through the manifold manifestations of public history and the oral traditions in the circle of relatives and acquaintances. Often, learners tend to a victimisation of the perpetrators and to an exculpation of the non-Jewish society. Etienne Schinkel examines different history textbooks whether they make discussable such unhistorical concepts. What are the narratives and interpretations of textbooks about the “normal” Germans, their knowledge of the Holocaust, their anti-Semitic attitude and their reactions to the anti-Jewish measures of the Nazi regime?
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Autorenportrait
Dr. Etienne Schinkel studierte Geschichte und Französisch an der Georg-August-Universität Göttingen und lehrte dort bis zu seiner Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter Geschichtsdidaktik.
Rezension
Welche Narrative und Deutungen enthalten Geschichtslehrwerke über die »ganz normalen« Deutschen, über ihre Kenntnis vom Holocaust, ihre antisemitische Einstellung und ihre Reaktionen auf die antijüdischen Maßnahmen des NS-Regimes?
Wenn Schülerinnen und Schüler dem Thema Nationalsozialismus erstmals im Geschichtsunterricht begegnen, haben sie bereits durch die vielfältigen Manifestationen der Geschichtskultur und die mündlichen Überlieferungen im Verwandten- und Bekanntenkreis relativ feste Vorstellungen über die NS-Diktatur ausgebildet. Lernende neigen zu einer weitgehenden Viktimisierung der Täter und Exkulpation der nichtjüdischen Gesellschaft des Nationalsozialismus. Ausgehend von diesen befremdlichen Befunden untersucht der Autor Geschichtsschulbücher, ob sie solche simplifizierenden und unhistorischen Geschichtsvorstellungen diskutierbar machen.