Manchmal fühle ich mich überfordert. Meine Schultern sind von so vielen Erwartungen und Hoffnungen belastet. Aber ich habe auch gelernt, dass es wichtig ist, mutig zu sein und nicht aufzugeben. Ich möchte nicht auf diesen Stühlen sitzen und schon gar nicht dazwischen. Ich möchte meinen eigenen Stuhl bauen, der ausreichend stark ist, um alle Herausforderungen zu bewältigen, die mir bevorstehen. Samet Altay (18 Jahre) Seit 20 Jahren gibt es die Essener Anthologien, das Schreib- und Buchprojekt für Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren im Ruhrgebiet. Ein Projekt, das literarisches Schreiben fördert und jungen Menschen im Revier ein Reflexionspodium gibt, auf dem sie sich einbringen können! Es ist deutschlandweit einzigartig. Gelingt es den Jugendlichen angesichts einer schwieriger werdenden Welt mit Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten, einem erstarkenden Rechtsradikalismus, einer zunehmenden Migrationsfeindlichkeit und den sich weiter vertiefenden sozialen Spannungen in der bundesdeutschen Gesellschaft eigene Identitäten aufzubauen, die optimistische Ausblicke in die Zukunft erlauben? Wie stark wirken die Erwartungshaltungen von Familie und Schule auf junge Menschen, die zwischen den Kulturen im Schmelztiegel Ruhrgebiet groß werden? „Die jungen Autoren und Autorinnen in diesem Band bringen nicht nur ihre eigenen Geschichten, Ängste und Hoffnungen zum Ausdruck, sondern auch die unserer Zeit – einer Zeit voller Herausforderungen, aber auch voller Hoffnung. Lassen Sie sich berühren und inspirieren – denn diese Stimmen sind stark, und sie haben etwas zu sagen!“, schreibt Eda Muslubaş, die selbst vor vielen Jahren über die Essener Anthologien zum Schreiben fand, in ihrem Geleitwort zu diesem Band.

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