Beschreibung
Die Objektgruppe beinhaltet insgesamt 16 kleine, in Holz geschäftete Eisenspitzen, ein kleines Amulett in Form eines Udjat (Horusauge), das als Zier eines goldenen Armreifs diente, ein weiteres kleines Amulett in Form einer Miniatur-Kopfstütze sowie einen goldenen, überreich mit Stein- und Glaseinlagen verzierten Dolch mit einer Eisenklinge, der als eine der prominentesten Grabbeigaben Tutanchamuns angesehen wird. Mit Ausnahme der Eisenspitzen, die in der Schatzkammer des Grabes deponiert waren, gehörten alle anderen Eisenobjekte zur unmittelbaren Ausstattung der königlichen Mumie, was als Zeichen einer besonderen Wertschätzung dieses in der späten Bronzezeit Ägyptens seltenen vorkommenden Materials zu deuten ist. Der Beitrag erläutert den unmittelbaren Fundkontext der Artefakte und stellt die Ergebnisse der naturwissenschaftlich-technologische Studie vor. Ergänzend wird auch auf einen weiteren Dolch aus Tutanchamuns Grabinventar Bezug genommen, da ihm eine enge stilistische und technologische Verwandtschaft zu dem Dolch mit der eiserenen Klinge zugeschrieben wird.
Autorenportrait
Katja Broschat und Christian Eckmann sind Restauratoren des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz und führen seit einigen Jahren wissenschaftsbasierte Restaurierungen und technologische Untersuchungen an Objekten aus dem Grab des Tutanchamun am Ägyptischen Museum in Kairo durch. Florian Ströbele ist Geologe und arbeitet im Kompetenzbereich Naturwissenschaftliche Archäometrie des RGZM. Der Geologe Christian Koeberl ist Geochemiker, Universitätsprofessor für Impaktforschung und planetare Geologie an der Universität Wien sowie Generaldirektor und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Naturhistorischen Museums Wien. Eid Mertah ist Mitarbeiter der Abteilung für Restaurierung und Naturwissenschaftliche Archäologie des Ägyptischen Museums in Kairo.