Beschreibung
Es gibt kein eigenständiges arabisches Theater. Dieses Genre wurde von den Arabern aus Europa übernommen. Lange Zeit war diese These in Europa und in der arabischen Welt vorherrschend, und teilweise ist sie das auch noch heute. Was aber ist Theater genau? Bedeutet dieser Begriff in allen Kulturen und zu allen Zeiten dasselbe? Diesen Fragen geht die Autorin nach und legt dabei Kriterien an, die in aktuellen Kulturwissenschaften entwickelt wurden. Sie zeigt, welchen Stellenwert der Geschichtenerzähler oder rituelle Spiele im modernen arabischen Theater haben. In diesen Experimenten, in denen traditionelle Elemente mit aktuellen Inhalten verbunden werden, zeigen sich auffällige Parallelen zum Theater in Europa, Afrika, China oder Lateinamerika. An zahlreichen Beispielen wird hier belegt, dass das arabische Theater in einem Prozess transkultureller Interaktionen entstanden und aus dieser Dynamik heraus zu verstehen ist.