Beschreibung
Der altspartanische Dichter Alkman ist für unser Verständnis der Frühgeschichte der griechischen Dialekte und der Entwicklung der griechischen Dichtersprache von entscheidender Bedeutung. Er ist nicht nur der älteste Chorlyriker, von dem beträchtliche Fragmente erhalten sind, sondern auch der einzige Dichter, der sich der lakonischen Mundart bediente. Bisher hat es jedoch noch keine erschöpfende Darstellung des alkmanischen Idioms gegeben. Diese Lücke wird nun mit dem vorliegenden Buch geschlossen, das sich sowohl an Altphilologen als auch an Indogermanisten richtet. Das Werk ist zugleich eine Laut- und Formenlehre der Sprache Alkmans und eine geschichtliche Untersuchung der Herausbildung der Dichtersprache und der Überlieferung des Textes.
Autorenportrait
Dr. George Hinge, geb. in Århus (Dänemark), MA (1997) und PhD (2001) der klassischen Philologie. Seit 2002 Post Doc-Stipendiat an der Universität zu Aarhus. Seine Forschungstätigkeit umfasst die Bereiche griechische Sprachwissenschaft, skythische Ethnographie und römische Epistolographie.
Rezension
„George Hinge hat mit seiner Monographie „Die Sprache Alkmans: Textgeschichte und Sprachgeschichte“ ein Werk von großer Gelehrsamkeit geschaffen. Es ist die „durchgreifend überarbeitete Fassung“ seiner im Jahr 2001 an der Universität Arhus eingereichten Doktorarbeit (...). Nach Denys L. Pages ein halbes Jahrhundert zuvor publizierter Textedition samt Interpretation und Kommentar zum Dialekt Alkmans (...) war eine solche Monographie ein Desiderat.
(...) Wer also von dem Buch endlich die unglaubliche Entdeckung erwartet, daß die Sprache Alkmans ein erratischer Block in der Dialektlandschaft Griechenlands sei, wird erneut enttäuscht sein, wer aber bis ins - gräzistische sowie indogermanistische - Detail erfahren möchte, warum es sich nicht so verhält, wird George Hinges Studien immer wieder gern zur Hand nehmen.“
Matthias Fritz
In: Gnomon. 84 (2012) Heft 4. S. 360-361.