Beschreibung
Was passiert, wenn ein Körper nicht physisch, sondern mit Worten zerteilt wird? Wenn das, was freigelegt, neu zusammengesetzt wird? Welche Auswirkungen hat dies auf die Art und Weise Dinge zu betrachten? In dem vorliegenden Band werden erstmals zwei libanesische Theaterkünstler umfassend vorgestellt, die sich mit den Mitteln des Theaters, mit Performance und Video an die Dekonstruktion von Texten, Bildern, Körpern machen und Zwischenräume sichtbar werden lassen. Lina Saneh (geb. 1966) und Rabih Mroué (geb. 1967) stellen religiöse, ästhetische und kulturelle Normen im Libanon in Frage, fordern Sehgewohnheiten heraus, während sich die Suche nach dem Politischen subtil und doch wie ein roter Faden durch ihre Arbeit zieht. In der Studie werden fünf ausgewählte Arbeiten der Künstler vorgestellt und einer eingehenden Analyse unterzogen, die unter anderem auf theater- und kulturwissenschaftliche Ansätze zurückgreift. Dabei werden sie in ihren theaterhistorischen Kontext eingeordnet und vor dem Hintergrund internationaler künstlerischer Entwicklungen betrachtet.
Autorenportrait
Monique Bellan studierte Islamwissenschaft an der Universität Bonn und der American University of Beirut (AUB). Von 2000 bis 2005 sowie von 2011 bis 2013 war sie als Assistentin in der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste in Berlin tätig und von 2007 bis 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ an der Freien Universität Berlin. Daneben übersetzte sie Essays und Theaterstücke aus dem Arabischen ins Deutsche. 2012 schloss sie ihre Promotion zum zeitgenössischen libanesischen Theater an der Freien Universität Berlin im Fach Arabistik ab. Seit April 2013 ist sie als Referentin am Orient-Institut Beirut (OIB) tätig.