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Bis dass der Tod euch scheidet...

Leib-seelische Fügungen in Liebesgeschichten um 1800

Erschienen am 01.04.2002
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895283611
Sprache: Deutsch
Umfang: 248
Format (T/L/B): 20.0 x 14.0 cm

Beschreibung

Theoriebewußt und ertragreich liest und interpretiert die Studie zwölf Liebesgeschichten der Goethezeit, bringt diese in Zusammenhang mit zeitgenössischen Theorien zu Körper und Seele und bündelt die Ergebnisse unter der Perspektive von Michel Foucaults Schriften und der Gender Studies: Unter Einbeziehung der Kategorie Geschlecht geht sie so der Konstruktion des bürgerlichen Subjekts im Kontext der Wissenschaften vom Menschen in literarischen Texten um 1800 nach. Die Lesefrüchte werden mit sprechenden Zitaten aus Lichtenbergs Sudelbüchern erhellt und kapitelweise auf den Punkt gebracht. Die Untersuchung leistet damit einen ebenso lesbaren wie originellen als auch kritischen und fundierten Beitrag zur Germanistik als Kulturwissenschaft. Aufgrund der Berücksichtigung von kanonisierten und nicht kanonisierten Erzähltexten im Untersuchungskorpus sowie der Gliederung der Ergebnisse unter Gesichtspunkten, die für die Entstehung des Sexualitätsdispositivs relevant sind, bietet das Buch eine geeignete Grundlage für literaturwissenschaftliche Seminare, die auf eine Verbindung zur Geschlechterforschung Wert legen.

Inhalt

Einleitung Prämissen Zur Absteckung des Untersuchungsfeldes Methodische und theoretische Prämissen Kultur- und sozialgeschichtliche Voraussetzungen Medizinhistorische Setzungen zum Zusammenhang von Seele und (Unter)Leib Lektüren Zur Trennung von Seele und (Unter)Leib. Christian Heinrich Spieß’ Biographien der Wahnsinnigen (1796) Zum Zusammenhang von Seele und Testikel: Onanie. Johann Wolfgang von Goethes Die Leiden des jungen Werthers (1774 u. 1787) Zum Zusammenhang von Seele und Uterus: Nymphomanie. Jakob Friedrich Abels Beitrag zur Geschichte der Liebe aus einer Sammlung von Briefen (1778) Der weibliche Körper als (Un)Schuld(s)symbol: Mutterschaft, Jungfräulichkeit und Frigidität. Sophie von La Roches Geschichte des Fräuleins von Sternheim (1771) und Geschichte von Miß Lony (1789) Schauplatz der Normalisierung. Jean Pauls Die unsichtbare Loge (1793) und Titan (1800-03) Genesung des modernen Subjekts. Johann Wolfgang von Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795/96) Mystifizierung. Fanny Tarnows Natalie. Ein Beitrag zur Geschichte des weiblichen Herzens (1811) Phallsifizierung. Johann Wolfgang von Goethes Die Wahlverwandtschaften (1809) Desexualisierung. Johanna Schopenhauers Gabriele (1819/20) Wi(e)der die Trennung von Leib und Seele. Therese Hubers Luise. Ein Beitrag zur Geschichte der Konvenienz (1796) Schlußbemerkungen Literaturverzeichnis

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