Beschreibung
Rund 225.000 »Fremdarbeiter«, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge arbeiteten in Schleswig-Holstein. Auf der Basis teilweise neu erschlossener Quellen untersucht der Sammelband den »Ausländereinsatz« während des Zweiten Weltkrieges. Daten, Strukturen und Besonderheiten der Zwangsarbeit in Industrie, Gewerbe, öffentlichem Dienst und in der Landwirtschaft werden analysiert und die Perspektiven der Zwangsarbeitenden, der verschiedenen Behörden und der »NS-Volksgemeinschaft« beschrieben. Lokale und thematische Fallstudien gewähren einen detaillierten und umfassenden Einblick in das im Rahmen der Entschädigungsdebatte viel diskutierte Thema Zwangsarbeit.
Erstmalig werden, ausgehend von einem Gutachtenauftrag der schleswig-holsteinischen Landesregierung, alle auf einen NS-Gau bezogenen relevanten Akten und zeitgenössisches Schrifttum ermittelt und ausgewertet, so daß auf dieser Basis ein umfassendes und wissenschaftlich fundiertes Bild über die Fremdarbeit/Zwangsarbeit in Schleswig-Holstein präsentiert werden kann.
https://www.regionalgeschichte.de/detailview?no=0385
Autorenportrait
statt Autoren und Herausgeber steht hier das gekürzte Inhaltsverzeichnis
Vorwort • 7
Robert Bohn: Ausländische Zwangsarbeitende in der NS-Kriegswirtschaft • 9
Uwe Danker: Ausländer im »Arbeitseinsatz« in Schleswig-Holstein • 32
Nils Köhler / Sebastian Lehmann: Lager, Ausländerunterkünfte und Kriegsgefangenenkommandos • 103
Nils Köhler: Die Perspektive der zwangsarbeitenden Polen und »Ostarbeiter« • 175
Markus Oddey: Die Perspektive der Behörden und Verbände • 219
Sebastian Lehmann. Die Perspektive der »Volksgemeinschaft« • 274
Jörg Tillmann-Mumm: Die Kieler Rüstungsindustrie • 310
Michael Derner: »Fremdarbeiter« im Kreis Rendsburg • 347
Harro Harder: »Fremdarbeiter« und Kriegsgefangene in Dithmarschen • 377
Christian Rathmer: Zwangsarbeit in Lübeck • 394
Barbara Günther: Kriegsgefangene und Zwangsarbeitende in Stormarn • 418
Birte Claasen / Michael Derner: »Fremdarbeiter« vor dem schleswig-holsteinischen Sondergericht • 440
Nils Köhler: Die propagandistische »Betreuung« von »Fremdarbeitern« • 474
Claus Heinrich Bill: »Fremdarbeiter« in Ortsgeschichten nach 1945 • 496
Hannes Harding: Das Schicksal der ehemaligen Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen • 506
Georg Rasmussen / Birte Claasen: Erinnerungen eines ehemaligen Gutsverwalters • 513
Birte Claasen / Uwe Danker: Zwangsarbeit im Geschichtsunterricht • 526
Klaus Fischer: Entschädigung von Zwangsarbeitern • 534
Uwe Danker / Robert Bohn: Fazit und Ergebnisse • 572
Aktenlage und Archivrecherche • 588
Literaturauswahl • 593
Autorinnen und Autoren • 619
Rezension
Bei dieser umfangreichen Publikation handelt es sich um das vom Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte in FLensburg erstellte und überarbeitete Gutachten »Zwangsarbeitende in Schleswig-Holstein 1939-1945«. Nach einer Einführung in Thematik der NS-Zwangsarbeit und einer Statuserhebung der ausländischen Arbeitskräfte in Schleswig-Holstein erfolgt eine Rekonstruktion der Lager, Ausländerauskünfte und Kriegsgefangenenkommandos. Nach diesen Basisinformationen wird die NS-Zwangsarbeit aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt: aus der Sicht der osteuropäischen Arbeitskräfte, aus der Perspektive der Behörden und Verbände sowie der »Volksgemeinschaft«. Diesen Beiträgen folgen eine Reihe von Aufsätzen zur Zwangsarbeit in einzelnen Orten: Kiel, Kreis Rendsburg, Dithmarschen, Lübeck und Storman, sowie zu Einzelaspekten dieses Themenkomplexes: Ausländer im Spiegel der Sondergerichtsakten, propagandistische Betreuung der Ausländer und der Displaced Persons nach Kriegsende. Ein nicht unerheblicher Teil der Beiträge beschäftigt sich zudem mit der Erinnerungs- und Bildungsarbeit sowie der Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeitenden.
Katharina Hoffmann, in: Oldenburger Jahrbuch 103, 2003
Der Band 5 ist hervorgegangen aus dem IZRG-Gutachten »Zwangsarbeitende in Schleswig-Holstein 1939-1945«, das die Landesregierung Ende 1999 in Auftrag gegeben hatte. Aus dem kurzfristig vorgelegten Gutachten ist schließlich eine anspruchsvolle wissenschaftliche Publikation geworden, die sich nicht nur durch die Vielfältigkeit der Aspekte, sondern auch durch die Heterogenität der Analysemethoden auszeichnet. Die für Schleswig-Holstein erhobenen Daten werden mit denen des Reiches insgesamt verglichen, aber auch einzelne Kreise werden erfaßt.
Eckardt Opitz, in: Das Historisch-Politische Buch 51, 2003
Inhalt
[gekürzt]
Vorwort • 7
Robert Bohn: Ausländische Zwangsarbeitende in der NS-Kriegswirtschaft • 9
Uwe Danker: Ausländer im »Arbeitseinsatz« in Schleswig-Holstein • 32
Nils Köhler / Sebastian Lehmann: Lager, Ausländerunterkünfte und Kriegsgefangenenkommandos • 103
Nils Köhler: Die Perspektive der zwangsarbeitenden Polen und »Ostarbeiter« • 175
Markus Oddey: Die Perspektive der Behörden und Verbände • 219
Sebastian Lehmann. Die Perspektive der »Volksgemeinschaft« • 274
Jörg Tillmann-Mumm: Die Kieler Rüstungsindustrie • 310
Michael Derner: »Fremdarbeiter« im Kreis Rendsburg • 347
Harro Harder: »Fremdarbeiter« und Kriegsgefangene in Dithmarschen • 377
Christian Rathmer: Zwangsarbeit in Lübeck • 394
Barbara Günther: Kriegsgefangene und Zwangsarbeitende in Stormarn • 418
Birte Claasen / Michael Derner: »Fremdarbeiter« vor dem schleswig-holsteinischen Sondergericht • 440
Nils Köhler: Die propagandistische »Betreuung« von »Fremdarbeitern« • 474
Claus Heinrich Bill: »Fremdarbeiter« in Ortsgeschichten nach 1945 • 496
Hannes Harding: Das Schicksal der ehemaligen Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen • 506
Georg Rasmussen / Birte Claasen: Erinnerungen eines ehemaligen Gutsverwalters • 513
Birte Claasen / Uwe Danker: Zwangsarbeit im Geschichtsunterricht • 526
Klaus Fischer: Entschädigung von Zwangsarbeitern • 534
Uwe Danker / Robert Bohn: Fazit und Ergebnisse • 572
Aktenlage und Archivrecherche • 588
Literaturauswahl • 593
Autorinnen und Autoren • 619