0

Der Ort der Vernunft in einer natürlichen Welt

Logische und anthroposophische Ortsbestimmungen

Erschienen am 10.07.2008, 1. Auflage 2008
28,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783938808450
Sprache: Deutsch
Umfang: 260 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 22.4 x 14 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wie ist der Ort der Vernunft in einer natürlichen Welt zu bestimmen? Diese Frage hat wörtliche und metaphorische Lesarten. Im wörtlichen Sinne kann die Vernunft schwerlich einen Ort haben, wohingegen wir als vernunftfähige Wesen zugleich in der natürlichen Welt situiert sind. Man kann aber sinnvoll nach dem logischen Ort der Vernunft fragen, also danach, wie sich die Rede über Vernünftiges oder potentiell Vernünftiges zur Rede über Natürliches verhält. In der metaphorischen Lesart lautet die Frage, in welchem logischen oder begrifflichen Verhältnis Redeweisen über Vernunft, Geist, Bedeutung, gute Gründe, Normen etc. zu den Diskursen der Naturwissenschaften stehen, die ja höchst erfolgreich ohne diese Begriffe auszukommen scheinen. Der Naturalismus behauptet ein Erklärungsprivileg naturwissenschaftlicher Methoden. Nach Sellars und Quine sind die Naturwissenschaften in kognitiver Hinsicht das Maß aller Dinge, nämlich der einzig verlässliche Weg, Wissen über die Welt zu erlangen. Will die Philosophie dem szientifischen Naturalismus eine vernünftige Alternative entgegensetzen, so ist sie herausgefordert, die Eigenart philosophischer Erkenntnissuche zu verteidigen, ohne die beispiellose Erfolgsgeschichte der Naturwissenschaften zu leugnen. Der Frage nach dem Verhältnis von Philosophie und Naturwissenschaft entspricht auf der Objektebene die nach dem Verhältnis von Vernunft und Natur. Vernunftfähige Wesen sind zwar mit all ihren Fähigkeiten Teil der Welt, doch es ist fraglich, ob und in welchem Sinne vernünftige Gründe, semantische Inhalte, Bewusstsein und Normen als Teil der Natur verstanden werden können. Will man den Begriff der Natur nicht jeglichen einschränkenden Gehaltes berauben, scheint er diese Zuordnung auszuschließen. Die an diesem Band beteiligten Autoren sind sich einig in dem Ziel, die Begriffe von 'Vernunft' und 'Natur' auf eine solche Weise zu entwickeln, dass die Frage nach der Ortsbestimmung eine sinnvolle Antwort ermöglicht, unabhängig davon, wie diese ausfällt.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Velbrück Wissenschaft GmbH
n.laufens@velbrueck.de
Meckenheimer Str. 47
DE 53919 Weilerswist

Autorenportrait

Wolf-Jürgen Cramm ist seit Okt. 2014 Assistent am Institut für Philosophie der Universität Bern. Geert Keil war Professor für Theoretische Philosophie am Philosophischen Institut der RWTH Aachen. Seit 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Philosophische Anthropologie an der Humboldt-Universität in Berlin.

Inhalt

Einleitung 1. DAS VERHÄLTNIS VON VERNUNFT UND NATUR John McDowell Moderne Auffassungen von Wissenschaft und die Philosophie des Geistes Wolf-Jürgen Cramm Zur kategorialen Differenz von Vernunft und Natur Audun Øfsti Natur und Geist als zwei nichthintergehbare Rahmen. Die Aufgabe der Vermittlung und Dualismusvermeidung Hans Julius Schneider Ein Rätsel des Bewusstseins? Für wen? 2. ORT UND NATUR DER VERNUNFT Karl-Otto Apel Ort oder Ortlosigkeit der Vernunft. Leibapriori versus Reflexionsapriori der Erkenntnis Wolfgang Kuhlmann Der Ort der Vernunft in der natürlichen Welt. Naturalismus und Transzendentalpragmatik. Peter Rohs Der halbierte transzendentale Idealismus – eine Konzeption mit Zukunft? 3. VERNÜNFTIGE PRAXIS UND HUMANE NATÜRLICHKEIT Andrea Kern Aristoteles über Vernunft als erlernte Fähigkeit Geert Keil Naturalismus und menschliche Natur Neil Roughley Das irrationale Tier Gerhard Seel Vernunft wider Wirklichkeit