Beschreibung
Ob Waid aus Erfurt nach Norden ging, ob Holz aus Masowien den Weg nach Danzig fand oder Seefische nach Köln gelangen sollten, der Transport im Binnenland lief häufig über größere wie kleinere Wasserwege. Der Flussverkehr erforderte die Regulierung von Gewässern, die Anlage von speziellen Häfen, den Bau von Binnenschiffen und Flößen, die Beschäftigung von speziellem Personal und war verbunden mit rechtlichen und fiskalischen Problemen. Während
solche Aspekte zuletzt für etliche europäische Flüsse in umfangreichen Flussbiografien behandelt worden sind, blickt die Hanseforschung traditionell auf den Seeverkehr über Nord- und Ostsee. Die Beiträge dieses Bandes nehmen
daher den Flussverkehr im hansischen Binnenland vergleichend in den Blick.
Inhalt
Rudolf Holbach: Alles im Fluss. Eine Einführung in das Tagungsthema
Franz Irsigler: Hansehandel auf dem Rhein im Hoch- und Spätmittelalter
Friedrich Pfeiffer: Zollerhebung am Rhein um 1500. Norm, Praxis und Transaktionskosten im Diskurs
Rudolf A. A . Bosch: Infrastruktur, wirtschaftliche Institutionen und Handel zwischen Zuiderzee, IJssel und Rhein, ca. 1250–1550
Ulrich Weidinger: Die ,Schlachten‘ an der Weser: Städtische Häfen als zentrale Bezugspunkte des Flussverkehrs (14.–16. Jahrhundert
Ortwin Pelc: Die Elbe. Handelsweg vom 13. bis 17. Jahrhundert
Sascha Bütow: Die Oder als hansischer Verkehrsweg vom 13. bis zum 16. Jahrhundert
Robert Domżał: Schifffahrt an der unteren Weichsel im Mittelalter
Niels Petersen: Salz-Wasser. Wasserbau und Schifffahrt im Hinterland zwischen Hamburg, Lübeck und Lüneburg
Henning Steinführer: Die Bedeutung der Oker für den Braunschweiger Fernhandel im Mittelalter
Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt (†): Hamburgs Oberelbeschiffer um 1500. Das Buch der Jacobi-Bruderschaft der aufwärtsfahrenden Schiffer (1429–1537)
Stephan Selzer: Staustufen aus Worten und Buchstaben. Bemerkungen am Ende der Tagung