Beschreibung
Paul Friedländer (1882-1968) gehörte zu den bedeutendsten Gräzisten der 1920er und 1930er Jahre. Er nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Dieses Erlebnis und die Begegnung mit der Dichtung Stefan Georges führten Friedländer zu einer neuen Auffassung der Aufgabe der klassischen Studien im Sinne des Dritten Humanismus. Dieser suchte durch ein vitalistisches Verständnis eine Abkehr von der als überholt empfundenen historisch-positivistischen Ausrichtung der Altertumswissenschaften herbeizuführen. In Marburg war Friedländer ein Kollege von Martin Heidegger und schloss Freundschaft mit Rudolf Bultmann. 1935 wurde er aus dem Universitätsdienst entlassen und konnte mit seiner Familie im letzten Augenblick in die USA emigrieren. In seiner neuen Heimat Los Angeles, wo er Thomas Mann nahestand, wurde Friedländer 1945 Full Professor. Nach Deutschland wollte er nie zurückkehren.
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Autorenportrait
geboren in München, Studium der Geschichte und Klassischen Archäologie an der Freien Universität Berlin. Er war Assistenzkurator an der Kunsthalle Düsseldorf und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gerhard-Mercator-Universität GH Duisburg und ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Augsburg und Oberkonservator für antike Münzen an der Staatlichen Münzsammlung München/Museum für Geldgeschichte. 2017 erschien von ihm als Herausgeber der Ausstellungskatalog "Luther imagines 17".
Rezension
„Ehling zeichnet das Leben seines Protagonisten klar verständlich und mit Sympathie nach.“ H-Soz-Kult, 21. Oktober 2019
„Kenntnisreich, unterhaltsam und mit Hilfe von vielen Zitaten aus Friedländers Werken und Briefen ermöglicht Kay Ehling einen direkten und faszinierenden Einblick in die Lebens- und Gedankenwelt eines großen, vertriebenen Gelehrten.“ Antike Welt 1/20
„Ehling zeichnet nicht nur empathisch die Stationen von Friedländers Leben nach, sondern widmet sich vor allem kenntnisreich dem wissenschaftlichen Werk, das er in den Spannungsbögen der Zeit verortet. [...] Der ansprechend, mit mehreren Abbildungen ausgestattete Band bietet somit zweierlei: Zum einen Belehrung über ein an Eerfolgen wie Demütigungen reiches Gelehrtenleben, zum anderen die Würdigung eines Philologen, dessen Leistungen zum Besten gehört, was die Altertumswissenschaft im 20. Jahrhundert geleistet hat.“ Klio 102 (2020), Heft 1
„Dem sorgfältig und geschmackvoll eingerichteten Bändchen ist eine zahlreiche Leserschaft zu wünschen.“ Gymnasium 127.2, 2020