Beschreibung
Wie ein Magnet zog West-Berlin im Jahrzehnt von Helmut Kohl, Margaret Thatcher und Ronald Reagan junge Leute an, die aus der westdeutschen Wohlstandsgesellschaft fliehen wollten. Hier, in der hoch subventionierten, aber immer noch von den Provisorien der Nachkriegszeit gezeichneten Frontstadt des Kalten Krieges fanden sie einen Raum, in dem sich alternative Lebensformen entfalten konnten. Die Hausbesetzerszene blühte, die Punkkultur war auf dem Vormarsch, politischer Protest und Straßenfest waren oft kaum zu unterscheiden. Christian Schulz hat diese vom Fall der Mauer jäh beendeten wilden Jahre als Fotograf miterlebt. Seine in Grautönen schwelgenden, detailreichen und hintergründigen Fotografien erzählen vom Alltag, von Demonstrationen, Konzerten und Bällen, und erinnern an Rio Reiser, Ideal, Quentin Crisp und andere legendäre Akteure jener Zeit.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Lehmstedt Verlag
Dr. Mark Lehmstedt
info@lehmstedt.de
Hainstrasse 1
DE 04109 Leipzig
www.lehmstedt.de
Autorenportrait
Christian Schulz (geb. 1961), aufgewachsen in Frankfurt am Main, Ausbildung zum Maler und Lackierer, 1980 erste fotografische Arbeiten, 1981 Umzug nach West-Berlin, freier Mitarbeiter der 'Tageszeitung' und 'Zitty', 1990 Gründung einer Fotoagentur, seit 1998 freier Mitarbeiter der 'Berliner Zeitung', arbeitet auch als Standfotograf
Rezension
„Christian Schulz präsentiert eine wilde und zerschlissene Stadt in den Jahren vor der Einheit.“ (Julius Lukas, Die Zeit, 22. September 2016)
„Die eindrucksvollen Fotos von Christian Schulz durchbrechen die Barriere der Fremdheit, sie sind Dokumente einer unmittelbaren und selbstverständlichen Zugehörigkeit: ein Chronist aus wilden Zeiten.“ (Gerd Nowakowski, Tagesspiegel, 13. Oktober 2016)
„Hart, schrill und im körnigen Schwarz-Weiß gehalten, dokumentieren die Fotos das berüchtigte Treiben auf der anderen Seite der Mauer.“ (TIP Berlin, Nr. 20, 2016)
„Momentaufnahmen, von denen man beim Anschauen sagt: Ja, so wart es. Und entdeckt dabei Dinge, die längst vergessen sind.“ (Cornelia Schmalenbach, Berliner Kurier, 29. September 2016)
„Streng, schnörkellos, herb-poetisch. Bei aller professionellen Distanz spürt man die tiefe Empathie für Leute, dir sich dem Gebotenen auf ihre Weise entzogen, widersetzten.“ (Ingeborg Ruthe, Berliner Zeitung, 27. September 2016)