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Trümmerfrauen

Ein Heimatroman

Erschienen am 02.03.2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783960542209
Sprache: Deutsch
Umfang: 304 S.
Format (T/L/B): 2.9 x 21 x 12.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Am Vorabend des Erntedankfestes besteigen Lou, 40, und Ottilie, 80, einen seniorengerechten Vier-Sterne-Reisebus, um eine Reise zum Kyffhäuser anzutreten. Lous zwanzigjähriger Sohn Anatol sitzt derweil betrunken in einem Flugzeug von den USA nach Deutschland und erzählt zwei Spielzeugnilpferden von seinem Versuch, mit Hilfe einer Fruchtbarkeits-App eine Bilderbuchfamilie zu gründen. Und während die deutschtümelnde Leipziger Kleingartenanlage fur das Erntedankfest aufrüstet, bereitet sich auch Karola auf die Verteidigung der Heimat vor. 48 Stunden später kommt es zum Showdown Wie eine literarischen Kreissäge fräst sich 'Trümmerfrauen' durch deutsche Geschichte und lässt Lebenswirklichkeiten aus Ost und West, Gegenwart und Vergangenheit aufeinanderprallen.

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Hersteller:
Edition Nautilus GmbH
info@edition-nautilus.de
Schützenstraße 49a
DE 22761 Hamburg


Autorenportrait

Christine Koschmieder, geboren 1972 in Heidelberg, lebt und arbeitet seit 1992 in Leipzig. Studium der Theater-, Medien- und Kommunikationswissenschaft. Zehn Jahre Off-Theater. Fundraiserin, Übersetzerin und Gründerin der Literaturagentur Partner + Propaganda fur zeitgenössische Literatur aus Deutschland, Post-Jugoslawien und dem US-amerikanischen Hinterland. 2013 und 2016 war sie Stipendiatin der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen. 2018 Residenzstipendium am Goethe-Institut Thessaloniki. 2014 erschien ihr Debutroman 'Schweinesystem' (nominiert fur den aspekte-Literaturpreis).

Rezension

»Bestechend genaue Fiktion trifft in Christine Koschmieders Roman auf historische und gegenwärtige Realitäten. Sie zeichnet ein genaues Bild von denen, die angesichts des wiedererstarkten Rechtsextremismus und Nationalismus in hilfloser Starre und dem Wunsch nach Normalität verharren, und thematisiert die Auseinandersetzung mit historischer Schuld.« Sonja Hartl, Bücher Magazin »Man muss allerdings ein bisschen Geduld aufbringen, bis sich eine gewisse Nähe zu Lou und Ottilie einstellt, wobei die starrköpfige Dame mit dem Barlachgesicht, die stets Haltung bewahrt und selbst auf ihren acht Quadratmetern im Pflegeheim Andersen Nexö ein eigenes Reich samt elektrischer Kochplatte und manipuliertem Temperaturfühler geschaffen hat, einem tatsächlich ans Herz wächst.« Melanie Mühl, FAZ

Leseprobe

Mit den Fingernägeln Nazi-Aufkleber von Stromkästen und Laternenmasten zu kratzen ist das Eine. Aber dass eine komplette Kleingartensiedlung Reise in die völkische Vergangenheit spielt und mit Flaschenpfand, handschriftlich etikettierter Marmelade und Wachschutz der Bedrohung des eigenen Fortbestands entgegenzuwirken trachtet, nimmt ein Ausmaß an Absurdität an, dass Lou sich fast nach den Kamerateams und Stützstreben auf der Ruckseite der völkischen Fassaden sehnt. Nur, dass das hier leider kein Potemkinsches Dorf ist. Keine Episode aus irgendeiner zynischen Late Night Show. Das hier will ihre Heimat sein.

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