Beschreibung
In seiner Künstlernovelle 'Der Pole' entwirft der Nobelpreisträger J. M. Coetzee eine zarte, elegische Liebesgeschichte, die spröde beginnt und traurig schön endet. Der Protagonist, ein ergrauter Maestro, ist Pianist, für den die Schönheit Chopins in der Präzision liegt. Beatrice ist nach seinem Konzert in Barcelona als Gastgeberin nur eingesprungen, doch der Pianist entdeckt in ihr den Stern, dem seine Liebe folgen will. Beatrice kommen seine Interpretationen von Chopins Nocturnes etwas reizlos vor und seine Liebeserklärung in Form einer Gedicht-Serie in einer fremden Sprache stellt sie vor die Herausforderung deren Bedeutung erst mühsam dechiffrieren zu müssen. Dennoch entwickelt sich zwischen beiden eine Liebesbeziehung, die die Schwierigkeif aufzeigt, wahre Gefühle zu übermitteln. In einem wahren Meisterwerk entwickelt J. M. Coetzee eine Erzählung, in der es um den richtigen Ausdruck für die Leidenschaft geht, der den anderen überzeugt und so schwer zu finden ist wie der wahre Tastenanschlag für Chopin. Mit der Erkenntnis, dass man ihn manchmal auch zu spät erst findet. 'Mit welch eleganter Reduktion Coetzee diese Geschichte entblättert, leichtfüßig und klug, ganz zu schweigen von dem Humor - das ist alles wunderbar!' Jan Wilm 'Eine Sprache, die sich auf die kleinen Dinge des Lebens konzentriert.' Marie-Luise Knott, Deutschlandfunk, zu 'Ein Haus in Spanien'
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
S. Fischer Verlag GmbH
S. Fischer Verlag GmbH
produktsicherheit@fischerverlage.de
Hedderichstraße 114
DE 60596 Frankfurt am Main
Autorenportrait
J. M. Coetzee, der 1940 in Kapstadt geboren ist und von 1972 bis 2002 als Literaturprofessor in seiner Heimatstadt lehrte, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er wurde für seine Romane und sein umfangreiches essayistisches Werk mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Booker Prize, 1983 für >Leben und Zeit des Michael K.< und 1999 für >Schande<. 2003 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Coetzee lebt seit 2002 in Adelaide, Australien.Literaturpreise:u.a.:Lannan Literary Award 1998, Booker Prize 1983 (für >Leben und Zeit des Michael K.<), Booker Prize 1999 (für >Schande<), Commonwealth Writers Prize 1999 (für >Schande<), >Königreich von Redonda-Preis< 2001, Literaturnobelpreis 2003
Rezension
Mit der ihm eigenen Kühlheit und stilistisch gewohnt souverän erzählt Coetzee im Präsens von einer Passion mit Schieflage.
Das Ergebnis ist ein vielseitiger Roman, der als intellektuelle Beobachtung der letzten Jahrzehnte ebenso viel taugt wie als literarischer Text.
„Der Pole“ ist ein kleiner Roman, aber große Literatur.
Niemand kann so glänzend nachdenken, indem er erzählt, und erzählen, indem er nachdenkt: J. M. Coetzee hat mit »Der Pole« einen hinreißenden Roman geschrieben
Es ist eine große Liebesgeschichte.
J.M Coetzee findet mit einer Liebesgeschichte zu alter Stärke zurück
Nüchtern erzählt, aber mit großer Lust am literarischen Spiel [...].
[...] tatsächliche Welt-Literatur, nämlich ein Werk, dessen Semantik sich auf die verschiedenen Übersetzungen verteilt und sich also nur in der Gesamtheit seiner verschiedenen Sprachen fassen lässt.
Erstaunlich, was Literatur alles kann.
Sein kleines Büchlein wird so zu einem großen Roman.
[...] er beherrscht die Kunst, seinen Lesern die Freiheit der Interpretation zu schenken.
"Der Pole" ist ein kleines, feines, skurriles Meisterwerk.
Coetzee beobachtet seine Figuren neugierig wie ein Wissenschaftler eine Versuchsanordnung.
Schlagzeile
Liebesgeschichte und Künstlernovelle: Ein überraschendes Meisterwerk des Nobelpreisträgers J. M. Coetzee