Beschreibung
Wer erhält das Erbe eines Verstorbenen? Wer kann Rechte an einer Erbschaft geltend machen und wer entscheidet über deren Verteilung? Die Antworten darauf fielen in früheren Epochen und je nach Gesellschaft, Milieu und Kultur anders aus. Rechtliche, ökonomische, und soziale Normen und Praktiken besaßen unterschiedliches Gewicht. Ebenso variierten Zukunftserwartungen sowie Familienvorstellungen und familiale Netzwerke, die den Besitztransfer häufig entscheidend prägten. Jürgen Dinkel analysiert in dieser Studie erstmals und aus vergleichender Perspektive, wie Gesellschaften im transatlantisch-europäischen Raum vom 19. bis ins 21. Jahrhundert diese Fragen beantworteten. Dabei wird sichtbar, wie Individuen und Verwandtschaftsnetzwerke in lokalen, nationalen und transnationalen Bezugsrahmen ihre Erbpraktiken an sich wandelnde Bedingungen anpassten, um Vermögen in der Familie zu halten. Zugleich wird deutlich, wie Gesellschaften mit Ungleichheiten umgingen, und wann und warum die Gesetze, Institutionen und Praktiken entstanden, die bis in die Gegenwart tiefgehend individuelle Lebensentwürfe und gesellschaftliche Vermögensverteilungen beeinflussen.
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Autorenportrait
PD Dr. Jürgen Dinkel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig, wo er zur Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts lehrt und forscht. Aktuell ist er Vertretungsprofessor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Duisburg-Essen und im WS 2023/24 Vertretungsprofessor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der LMU München.
Rezension
»Der soziologische Mehrwert des Werkes liegt eindeutig in der Rekonstruktion der Kontinuität und Durchsetzung des Familienprinzips im Kontext von Erbordnungen seit Ende des 18. Jahrhunderts. Eine historische Arbeit, die diese „Long durée“ in den Blick nimmt, ist selten und zeichnet Dinkels Arbeit in besonderem Maße aus.«
Franziska Weist, KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 03/2024
»Dinkels historische Perspektive setzt dem bei allen Veränderungen in der Zusammensetzung der Familie ihre erneute Stärkung im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts entgegen, deren anhaltende Attraktion in der innerfamilialen Erwartungssicherheit für zukünftiges Handeln beruhe. Für die Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts kann man die Bedeutung solch divergierender Deutungen kaum überschätzen. Dinkels Buch bietet eine grundlegende und neuartige Basis dafür.«
Clemens Wischermann, sehepunkte 24 (2025), Nr. 6
Jürgen Dinkel analysiert in dieser Studie erstmals und aus vergleichender Perspektive, wie Gesellschaften im transatlantisch-europäischen Raum vom 19. bis ins 21. Jahrhundert diese Fragen beantworteten. Dabei wird sichtbar, wie Individuen und Verwandtschaftsnetzwerke in lokalen, nationalen und transnationalen Bezugsrahmen ihre Erbpraktiken an sich wandelnde Bedingungen anpassten, um Vermögen in der Familie zu halten. Zugleich wird deutlich, wie Gesellschaften mit Ungleichheiten umgingen, und wann und warum die Gesetze, Institutionen und Praktiken entstanden, die bis in die Gegenwart tiefgehend individuelle Lebensentwürfe und gesellschaftliche Vermögensverteilungen beeinflussen.
Wer erhält das Erbe eines Verstorbenen? Wer kann Rechte an einer Erbschaft geltend machen und wer entscheidet über deren Verteilung? Die Antworten darauf fielen in früheren Epochen und je nach Gesellschaft, Milieu und Kultur anders aus. Rechtliche, ökonomische, und soziale Normen und Praktiken besaßen unterschiedliches Gewicht. Ebenso variierten Zukunftserwartungen sowie Familienvorstellungen und familiale Netzwerke, die den Besitztransfer häufig entscheidend prägten.
Schlagzeile
Wer erhält das Erbe eines Verstorbenen? Wer kann Rechte an einer Erbschaft geltend machen und wer entscheidet über deren Verteilung? Die Antworten darauf fielen in früheren Epochen und je nach Gesellschaft, Milieu und Kultur anders aus. Rechtliche, ökonomische, und soziale Normen und Praktiken besaßen unterschiedliches Gewicht. Ebenso variierten Zukunftserwartungen sowie Familienvorstellungen und familiale Netzwerke, die den Besitztransfer häufig entscheidend prägten.