Beschreibung
Warum waren während der Zeit des Nationalsozialismus so viele Deutsche bereit, sich an der Vernichtung der europäischen Juden aktiv zu beteiligen? Stefan Kühl behauptet: Es war die Einbindung in Organisationen des NS-Staats, die diese Menschen dazu gebracht hat, sich an Deportationen und Massenerschießungen zu beteiligen – und zwar unabhängig von den ganz unterschiedlichen Motiven, die sie ursprünglich zum Eintritt in diese Organisationen bewogen haben. Kühl belegt diese These unter Einbeziehung der einschlägigen geschichtswissenschaftlichen und sozialpsychologischen Forschung, aber mit dem theoretischen Instrumentarium der Soziologie. Er zeigt damit auch, was diese wissenschaftliche Disziplin mit Blick auf das Thema zu leisten vermag.
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Rezension
»Ein Werk, das nicht nur für die Holocaust-Forschung bedeutend und erhellend ist.«
»Jenseits der Holocaust-Forschung ist Kühls Studie für den Gegenstandsbezug soziologischer Theorie von grundsätzlichem Interesse, denn es gelingt ihm, historische Empirie und soziologische Theorie bruchlos miteinander zu verschmelzen. (Mir ist selten ein soziologietheoretisch und historisch so gleichermaßen
gut gearbeitetes Buch begegnet.)«
»Seine Studie überzeugt vor allem wegen der systematischen und zugleich sorgfältig abwägenden Argumentation, die ohne schulmeisterliche Rechthaberei und Polemik auskommt.«
»... eine sowohl empirisch als auch theoretisch beeindruckende Studie ...«
»Die Täterforschung vernachlässigt die Rahmung von Interaktion durch Organisation. Stefan Kühl ist dafür zu danken, dass er dieses Defizit mit seinem Buch
offenlegt und zugleich auch überwindet.«
»Stefan Kühl hat ein wichtiges Buch über den Holocaust geschrieben. Er hat in fulminanter Weise gezeigt, wie viel die Soziologie zur Erforschung historischer Ereignisse beitragen kann. Überzeugend legt er dar, wie sich Personen als Organisationsmitglieder bereitfinden, Handlungen durchzuführen, die sie außerhalb der Organisation wohl nie durchgeführt hätten und bringt die Organisation als weiteren, wichtigen Erklärungsgrund zurück in die Debatte.«
»Empfehlenswert.«
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