Beschreibung
Solange man kein Grau gemalt habe, sagte Paul Cézanne einmal, sei man kein Maler. Wenn Peter Sloterdijk diesen Satz auf die Philosophie überträgt, mag dies als unerläutertes Behauptungsereignis wie eine maßlose Provokation klingen. Warum sollten Philosophen eine einzelne Farbe denken, anstatt sich mit Ethik, Metaphysik oder Logik zu beschäftigen? Doch schon eine erste historische Grabung verschafft der Intuition Plausibilität: Welche Farbe haben die Schatten in Platons Höhlengleichnis? Malt die Philosophie laut Hegel nicht stets Grisaillen? Und impliziert Heideggers In-der-Welt-sein nicht den Aufenthalt in einem diffusen Grau?Peter Sloterdijk folgt dem grauen Faden durch die Philosophie-, Kunst- und Mentalitätsgeschichte. Er befasst sich mit der Rotvergrauung der Deutschen Demokratischen Republik, mit Graustufenphotographie und lebensfeindlichen Landschaften in der Literatur. Indem er das Grau als Metapher, als Stimmungsindikator und als Anzeige politisch-moralischer Zweideutigkeit erkundet, liefert er eine Vielzahl bestechender Belege für die titelgebende These.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Suhrkamp Verlag AG
info@suhrkamp.de
Torstr. 44
DE 10119 Berlin
Autorenportrait
Informationen zu Peter Sloterdijk auf suhrkamp.de
Rezension
»
darf vielleicht als Schlussstein gelten für ein opulentes Lebenswerk ...«
»Sloterdijks Streifzüge ... fügen sich auch nicht zu einem Handbuch der Kulturgeschichte der Farbe Grau. Viel eher sind sie eine assoziative, bisweilen exzentrische Schule der Aufmerksamkeit, die dazu auffordert, Vertrautes unter neuen Aspekten zu betrachten. ... Das alles zeugt von stupender Belesenheit des Autors ...«
»Am Ende der Lektüre fühlt man sich bereichert, mitunter beglückt. Wie glamourös sich das Grau denken lässt, wie viel Silber darin steckt!«
»Sloterdijk ist ein Sprachspieler mit Freude an blitzenden ... Formulierungen. Schlagt auf, wo ihr wollt, ihr stößt auf Sätze, die das unangenehme Gefühl des Neids erwecken. Als Stilist ist Sloterdijk ... unerreicht. ... Ein großes Buch.«
»Sloterdijk ist sowohl ein geschickter Sammler und Arrangeur als auch ein brillanter Formulierungskünstler.«
»[Mit] eindrucksvoller Durchsicht der Kulturgeschichte [schlägt Sloterdijk] einen nicht nur stets originellen, sondern auch immer neu erhellenden Bogen.«
»Sloterdijks neues Buch
liefert eine Farbenlehre der gesellschaftspolitischen Gegenwart.«
»Sprachlich brillant, anregend und innovativ, Philosophie- und Geistesgeschichte auf höchstem Niveau, ein Meisterwerk.«