Beschreibung
Für gewöhnlich wird über Religion unter theologischen, historischen oder politischen Gesichtspunkten nachgedacht. Darüber gerät in Vergessenheit, dass Götter den Gläubigen stets vermittelt begegnen - in Texten oder durch Medien. Dichter legen ihnen Metaphern in den Mund; Priester inszenieren effektvoll Rituale; Konfessionen werden auch über ästhetische Verfahren konstituiert. Religionen sind immer auch literarische Produkte, mit deren Hilfe die Autoren um Klienten auf dem engen Markt der Aufmerksamkeit konkurrieren. In Die Götter zum Sprechen bringen entwirft Peter Sloterdijk eine Ästhetik des Theologischen: Theopoetik. In der Gegenwart, so das Fazit von Sloterdijks Gang durch drei Jahrtausende Theologiegeschichte, ist die Religion zu ihrer nicht weiter reduzierbaren Funktion befreit: der Auslegung der Existenz in ihrer Singularität und Verwobenheit mit anderen Singularitäten.
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Rezension
»Was den Band so spannend und lesenswert macht, ist, wie souverän und quellensatt der Philosoph [die Religion] aus der kulturgeschichtlichen Evolution herleitet.«
»Sich auch ästhetisch einen Reim auf Religion zu machen, dafür ist Sloterdijk ein geeigneter Autor, kann er doch virtuos zwischen Kunst und Philosophie vermitteln.«
»[Peter Sloterdijk] weiss überwältigend viel und durchwirkt dieses Wissen mit seinem hellen, nie vom Status quo verengten Urteilsvermögen.«
»... eine große Paraphrase der Theologiegeschichte, verknüpft mit allgemeiner Gesellschaftstheorie, und so sprunghaft das zugeht, so sehr entzündet sich an immensen Lektüren wieder das essayistische und aphoristische Genie dieses Autors.«
»Formen und Strategien religiösen Sprechens interessieren [Sloterdijk]. Seine Theopoetik nimmt die Erzähl- und Bildwelten der Religionen dieser Welt beim Wort. Damit folgt er nicht nur dem religionskritischen Leitmotiv ... sondern fügt es auch mit staunenswertem Detailwissen in dessen theoretische Anlage ein.«
»
, dieses aufwühlende Buch sollte man nicht verpassen.«
»Ein hochintellektuelles Florettfechten, das für das Religiöse durchaus eine Lanze bricht, aber offen lässt, inwiefern Religion über das Poetische hinaus auch eine politische Aufgabe hat, etwa zur Verteidigung der Würde des Menschen.«
»[E]in großer Essay über das Sprechen von Gott und an Gott in der Literatur. Ein inspirierendes und streitbares Buch.«
»Eine wahre Fundgrube geistreicher Assoziationen und Gleichnisse!«
»Peter Sloterdijk bietet in diesem Buch einen neuen Blick.
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