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Europa und der Stier oder der Brautraub des Zeus

Die Entführung Europas in den Darstellungen der griechischen und römischen Antike, Hypomnemata, Hypomnemata 204, Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben

Erschienen am 15.08.2016, 1. Auflage 2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525208724
Sprache: Deutsch
Umfang: 227 S., 7 Fotos
Format (T/L/B): 2.2 x 23.7 x 16.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Geschichte von der Entführung Europas durch Zeus gehört zu den berühmtesten mythologischen Erzählungen der antiken Literatur. Sie ist in der Neuzeit stets als eines der zahlreichen Liebesabenteuer verstanden worden, mit denen Zeus seine Gattin Hera zu betrügen pflegte, und niemand ist bisher auf den Gedanken gekommen, dass sie in der Antike als ein Brautraub gegolten haben könnte, also um eine Entführung mit dem Ziel einer Eheschließung. Genau das jedoch wird in diesem Buch nachgewiesen. Nach zwei vorbereitenden Kapiteln wird die These mit der Bildsprache der archäologischen Denkmäler (Vasenbilder) und den fragmentarisch erhaltenen Texten der frühen griechischen Dichtung (Hesiod und Aischylos) begründet. Danach wird sie appliziert auf die hellenistische Dichtung (Moschos), auf die Europa-Ode des Horaz, auf Ovids Metamorphosen und auf das spätantike Epos Dionysiaka des Nonnos. Dabei erweist sich, dass die Deutung der Entführung Europas als Brautraub des Zeus, so wie sie für die antiken Autoren noch selbstverständlich war, eine unabdingbare Voraussetzung für das Verständnis ihrer Texte ist. Auch für die Europa-Ode des Horaz, für die sich bislang keine plausible Erklärung gefunden hat, bietet das Buch einen neuen schlüssigen Interpretationsansatz.

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Theaterstraße 13
DE 37073 Göttingen

Autorenportrait

Dr. Konrad Heldmann ist Professor em. für Klassische Philologie an der Universität Kiel.

Rezension

Die Entführung Europas galt bislang als ein Liebesabenteuer des Zeus. Die Studie deutet die Geschichte erstmals als Brautraub und ebnet damit den Weg für das Verständnis der antiken Darstellungen.

Mittels der Bildsprache archäologischer Denkmäler und Texte der frühen griechischen Dichtung weist Konrad Heldmann nach, dass die Entführung Europas in der Antike nicht als eine Liebesaffäre des Zeus, sondern als Brautraub mit dem Ziel einer Eheschließung galt. Erst unter dieser Voraussetzung werden die Erzählungen der antiken Dichter plausibel. Insbesondere wird dadurch die Europa-Ode des Horaz, für die sich bislang keine einleuchtende Erklärung hat finden lassen, dem Verständnis des modernen Lesers zum ersten Mal erschlossen.