NS-Verbrecher und Staatssicherheit
Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR, Analysen und Dokumente 28, Analysen und Dokumente der BStU 28, Wissenschaftliche Reihe der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik
Erschienen am
11.09.2007, 3. Auflage 2007
Beschreibung
Bis heute gilt die konsequente Verfolgung von NS-Tätern als 'gute Seite' des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Doch hinter der Fassade des antifaschistischen Musterstaats wurde ein sorgsam verhülltes, doppeltes Spiel gespielt: SED und Staatssicherheit prangerten die Bundesrepublik an und lieferten Fälle für Vorzeigeprozesse, aber zugleich stellten sie Ermittlungen gegen NS-Täter hintan, wenn sie dem Image der DDR zuwiderliefen. Henry Leide analysiert systematisch die Formen dieser Politik: Anwerbungen von früh amnestierten oder nie verurteilten NS-Verbrechern als Informanten und Agenten in Ost und West, mangelhafte Ermittlungen gegen Hunderte belastete DDR-Bürger, vereitelte Strafverfahren gegen angesehene DDR-Ärzte und verweigerte Rechtshilfe für die ausländische Justiz bei gleichzeitiger Monopolisierung vieler Akten durch die Geheimpolizei. In dieser Praxis entpuppt sich der DDR-Antifaschismus als instrumentelles Kampfprogramm in der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz.
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Rezension
IM-Anwerbungen von NS-Verbrechern, verweigerte Rechtshilfe, Strafvereitelung, verschleppte Ermittlungen – Henry Leides Studie analysiert die dunkle Kehrseite des DDR-Antifaschismus.
Leseprobe
This book reveals the hidden part of the Communist secret police Stasi in East Germany's dealing with the Nazi past: recruitment of Nazi perpetrators as Stasi informers, denial of legal assistance to foreign countries, obstruction of punishment against suspect East German citizens.>