Ein Osservatore Romano für die Evangelische Kirche in Deutschland
Der Konzilsbeobachter Edmund Schlink im Spannungsfeld der Interessen, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 254, Abteilung für Universalgeschichte
Erschienen am
09.03.2020, 1. Auflage 2020
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525570777
Sprache: Deutsch
Umfang: 416 S., mit ca. 7 Abb.
Format (T/L/B): 3.2 x 23.6 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Im Schnittpunkt von Kirchlicher Zeitgeschichte und Ökumenik untersucht Magaretha Hopf die Konzilsbeobachtung der Evangelischen Kirche in Deutschland auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Sie blickt hierzu in zahlreiche bislang unveröffentlichte Archivquellen aus dem Nachlass des Heidelberger Dogmatikers und Ökumenikers Edmund Schlink.Dieser war bereits während der Vorbereitungsphase des Konzils und dann während aller Sitzungsperioden als delegierter Beobachter der EKD in Rom. Seine schriftlichen Berichte an den Ratsvorsitzenden und weitere führende Persönlichkeiten der EKD überliefern Schlinks Wahrnehmung des ökumenischen Jahrhundertereignisses Vaticanum II und seine Versuche, darauf Einfluss zu nehmen. Hopf geht den Überlegungen und Hintergründen zur Entsendung Schlinks und den Reaktionen der EKD auf das über Schlink vermittelte Konzilsgeschehen nach. Verbunden mit einem Perspektivenwechsel in der Darstellung untersucht Hopf das Anliegen und die Interessen Schlinks, sein Agieren in Rom, seine Rolle im Beobachterkreis und seine Einflussnahme auf das Konzilsgeschehen.Die Autorin integriert Einsichten und Anregungen verschiedener methodischer Zugänge (historische Diskursanalyse, qualitative historische Netzwerkforschung), hat aber auch ein Interesse an den im engeren Sinne theologischen Inhalten, die auf dem Konzil und in den Berichten Schlinks verhandelt werden, und bewegt sich damit auch auf systematisch-theologischem bzw. dogmatischem Terrain.
Produktsicherheitsverordnung
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Autorenportrait
Dr. theol. Margarethe Hopf ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte an der Universität Bonn.
Rezension
Der Heidelberger Dogmatiker und Ökumeniker Edmund Schlink war bereits während der Vorbereitungsphase des Zweiten Vatikanischen Konzils und dann während aller vier Sitzungsperioden (1962-1965) als delegierter Beobachter der EKD in Rom und erstattete dem EKD- Ratsvorsitzenden und weiteren führenden Persönlichkeiten der EKD schriftlich Bericht über seine Wahrnehmung des ökumenischen Jahrhundertereignisses und seine Versuche, darauf Einfluss zu nehmen. Mit Magaretha Hopfs Untersuchung liegt erstmals eine monographische Studie zum Agieren eines einzelnen Konzilsbeobachters in Rückbindung an die entsendende Kirche vor.
Magaretha Hopfs Studie zur interkonfessionellen Kirchenpolitik untersucht Motive und Umstände der Entsendung des Beobachters der Evangelischen Kirche in Deutschland zum Zweiten Vatikanischen Konzil, Edmund Schlinks Agieren in Rom (1962-1965) und die Reaktionen auf sein Wirken und seine Berichterstattung.