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Die Erfindung der Bevölkerungspolitik

Staat, politische Theorie und Population in der Frühen Neuzeit, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 229, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 229, Abteilung für Universalgeschichte

Erschienen am 05.12.2012, 1. Auflage 2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525101186
Sprache: Deutsch
Umfang: 679 S.
Format (T/L/B): 5 x 23.8 x 17 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Bevölkerungsgröße wurde erst im Laufe der Frühen Neuzeit zu einem Thema der Politik. Politische Theoretiker in Deutschland übernahmen um 1600 die in Italien entwickelte Vorstellung, der Staat müsse sich um die Bevölkerungsentwicklung kümmern. Die Forderung nach einer expansiven Bevölkerungspolitik kam somit schon vor den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges auf. Diese zuerst in gelehrten Werken vertretene Idee setzte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts immer mehr durch und wurde zu einem Kernbestand des Kameralismus. Daraus entwickelte sich schließlich der Populationismus des 18. Jahrhunderts, der eine mit allen Mitteln forcierte Bevölkerungsvergrößerung forderte und den Erfolg jeglicher Politik allein am demografischen Wachstum maß. Justus Nipperdey erforscht mit seiner Arbeit erstmals die Entstehung des bevölkerungspolitischen Konzepts im Italien des 16. Jahrhunderts, seine Übernahme in die politische Theorie im Alten Reich und seine Verbreitung von den gelehrten lateinischen Politikkompendien in deutschsprachige Traktate.

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DE 37073 Göttingen

Rezension

Das Buch untersucht erstmals systematisch, wann und wie die Bevölkerungsgröße zu einem zentralen politischen Thema des Alten Reiches wurde.

Im Laufe der Frühen Neuzeit wurde die Bevölkerung zum Gegenstand der Politik. Die Forderung nach einer aktiven Bevölkerungspolitik entwickelte sich bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg aus einem veränderten Verständnis der Herrschaftsaufgaben. Sie setzte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts immer mehr durch und mündete schließlich im Populationismus des 18. Jahrhunderts, der eine Bevölkerungsvergrößerung um jeden Preis forderte. Die Arbeit zeichnet erstmals diese Entwicklung nach und kontrastiert die Bevölkerungskonzepte der politischen Theorie mit der tatsächlichen Praxis im Territorialstaat.

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