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Das Sozialwerk Stukenbrock

Impulse für Forschung und Musealisierung, Schriften des Fördervereins der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne 1 - Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen 25

Erschienen am 17.07.2020
14,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783739512556
Sprache: Deutsch
Umfang: 164 S., 35 s/w Illustr., 20 farbige Illustr., 56 I
Format (T/L/B): 1.2 x 24 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Unter dem Namen 'Sozialwerk Stukenbrock' wurde 1948 in Stukenbrock-Senne ein Lager für Flüchtlinge und Vertriebene eingerichtet. Das dafür genutzte Gelände war zuvor Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht und anschließend Internierungslager der britischen Militärregierung gewesen. Neben dem Sozialministerium des Landes Nordrhein-Westfalen kümmerten sich vor Ort mehrere kirchliche und nichtkirchliche Wohlfahrtsverbände um besonders hilfsbedürftige Personen wie Alte, Kranke, alleinstehende Mütter und unbegleitete Jugendliche. Aus einer Notlage heraus gegründet bestand diese Einrichtung schließlich bis 1970 fort. Die Forschung zur Geschichte des Sozialwerks Stukenbrock steht noch am Anfang. Das Buch fasst erste Ergebnisse zusammen und geht auf Fragen der Musealisierung des Themas Flucht und Vertreibung an historisch vielschichtigen Orten ein.

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Hersteller:
Verlag für Regionalgeschichte UG
Dr. Dirk Paßmann
buchverlag@regionalgeschichte.de
Soester Straße 13
DE 48155 Münste

Autorenportrait

Wolfgang Günther, Dipl.-Archivar (FH), ist Leiter des Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen. Veröffentlichungen zur Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Ortsgeschichte im Kreis Herford.

Rezension

Die Geschichte des Sozialwerks Stukenbrock galt lange Zeit als unerforscht. Nun beleuchten neun Autoren verschiedene Aspekte des 1948 zunächst für besonders hilfsbedürftige Flüchtlinge und Vertriebene wie Kranke, Ältere oder alleinerziehende Mütter gegründeten Lagers. In den 50er und 60er Jahren fanden dann auch ganz andere Gruppen den Weg nach Stukenbrock-Senne; darunter Menschen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Paraguay emigriert waren. Das Sozialwerk griff auf die Infrastruktur zurück, die in den Jahren 1941 bis 1945 als Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht gedient hatte und von 1946 bis 1947 von der britischen Militärregierung als Internierungslager für mutmaßliche NS-Kriegsverbrecher genutzt worden war. Genutzt wurde das 1970 geschlossene Sozialwerk in den 22 Jahren seines Bestehens von gleich fünf Wohlfahrtsverbänden: Caritas, Evangelisches Hilfswerk, DRK, AWO und Westfälischer Blindenverein. Dirk Heidemann, in: Westfalen-Blatt, 1.8.2020, Schloss Holte-Stukenbrock Russlanddeutsche aus Paraguay hat das Sozialwerk Stukenbrock beherbergt, auch polnische Zwangsarbeiter mit deutschen Wurzeln und Flüchtlingskinder aus dem Ruhrgebiet. Der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Details finden sich in einem neuen Buch. Sein Ziel: Die Grundlagen dafür schaffen, dass die Geschichte des Sozialwerks in die neue Ausstellung der Gedenkstätte eingearbeitet werden kann. Die Historie des Geländes ist einmalig: Lager für (überwiegend) sowjetische Kriegsgefangene, britisches Internierungslager für Nazis, Aufnahmeeinrichtung für Vertriebene und Flüchtlinge. Wie man das in einem Museum abbilden kann und sollte, damit beschäftigen sich einige Autoren, die bereits Ausstellungen zum Thema »Flucht und Vertreibung« kuratiert haben. Das Sozialwerk Stukenbrock existierte von 1948 bis 1970, und dieser lange Zeitraum stellt für die Historiker eine Herausforderung dar, zumal die Quellenlage dürftig ist. Aber es gibt Zeitzeugen, die helfen. 150.000 Menschen sollen im Sozialwerk untergebracht worden sein, manche nur für Tage, andere für 20 Jahre. Sabine Kubendorff, in: Neue Westfälische, 1.8.2020, Schloss Holte-Stukenbrock

Der vorliegende Band benennt Forschungslücken und gibt Impulse für die museale Darstellung historischer Orte. Leserinnen und Leser sind angeregt, sich darauf einzulassen und mit Interesse und Sympathie die weitere Entwicklung der Gedenkstätte in Stukenbrock zu begleiten und dem dort arbeitenden Team das beste Gelingen zu wünschen. Andreas Ruppert, in: Rosenland 25, Juli 2021 https://www.rosenland-lippe.de/wp-content/uploads/2021/07/Rosenland-25.pdf

Inhalt

Geleitwort • 7 Vorwort • 9 Zur Geschichte des Sozialwerks Stukenbrock Wolfgang Günther: Einführung in die Geschichte des Sozialwerks Stukenbrock unter besonderer Berücksichtigung der Entstehungsgeschichte des Lagers • 11 Oliver Nickel: Bauliche Überreste des Sozialwerks Stukenbrock (1941-2019) • 23 Wolfgang Günther: Die Bedeutung der Konfession im Sozialwerk Stukenbrock am Beispiel Schule • 39 Frank Stückemann: »Es herrscht Einigkeit darüber, dass die soziale und geistliche Versorgung […] nicht voneinander getrennt werden kann.« Personale und strukturelle Rahmenbedingungen der Evangelischen Seelsorge im Sozialwerk Stukenbrock 1948-1970 • 47 Frank Stückemann: Die Anfänge des Evangelischen Hilfswerks im Sozialwerk Stukenbrock • 61 Pia Winkler: Die Evangelische Kirche des Sozialwerks Stukenbrock und ihre Nutzung bis heute • 71 Oliver Nickel: Die Gräber der Verstorbenen des Sozialwerks Stukenbrock auf dem katholischen St. Achatius Gemeindefriedhof • 81 Überlegungen zur Musealisierung Andrea Kamp: Flucht und Vertreibung als historische Erfahrung und Gegenstand der Musealisierung • 91 Angela Steinhardt: Zwischen Emotionen und Erinnerungskultur. Zur Musealisierung von Migrationsgeschichte im Grenzdurchgangslager Friedland • 105 Thorsten Heese: Gewalt – Migration – Gedächtnis. Topografien der Erinnerung als Orte kollektiver Kommunikation • 115 Kirsten John-Stucke: KZ, Vomi-Lager, DP-Camp, Flüchtlingslager. Anmerkungen zur Ausstellungskonzeption einer historischen Baracke in Wewelsburg • 125 Jens Hecker: Zwischen Zäsur und Kontinuität. Überlegungen zum Ort des Sozialwerks Stukenbrock in einer Gedenkstättenkonzeption • 135 Literatur- und Quellenverzeichnis • 153 Autorinnen und Autoren • 163

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