Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783739513256
Sprache: Deutsch
Umfang: 248 S., 2 s/w Illustr., 3 farbige Illustr., 5 Illu
Format (T/L/B): 2.4 x 25.1 x 17.9 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Bereits zu Marco Polos Zeiten wurde Barchent, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, im Mittelmeerraum produziert und auf den europäischen Messen und Märkte verkauft. Das Luxusgut Baumwolle entwickelte sich dadurch zu einem erschwinglichen Konsumgut. Welche Rahmenbedingungen und welche Akteure waren entscheidend dafür, dass die Barchentweberei von der Iberischen Halbinsel und von Sizilien nach Südfrankreich und Norditalien und von dort nach Oberdeutschland eingeführt wurde? Welche Produktions- und Marketingstrategien begründeten den weltweiten Erfolg oberdeutscher Barchente, die sich gegen die oberitalienische Konkurrenz behaupten und durchsetzen konnten, so dass am Ende des 16. Jahrhunderts auch im Nordwesten des Reiches Barchent nach Ulmer und Augsburger Muster gewebt wurde? Diese Fragen werden anhand der erfolgreichen und quellenmäßig besonders gut belegten Ulmer Barchentproduktion untersucht. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen, ob Baumwolle bis ins19. Jahrhundert nur eine marginale Rolle spielte oder ob die Verflechtung von Baumwollhandel und Baumwolltextilgewerbe nicht vielmehr eine Schlüsselindustrie des Mittelalters hervorbrachte, deren Produkte das Konsumverhalten schichtübergreifend und nachhaltig veränderten.
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Hersteller:
Verlag für Regionalgeschichte UG
Dr. Dirk Paßmann
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Autorenportrait
Dr. Dörte Eriskat, geboren in Brüssel, aufgewachsen in Belgien und Luxemburg. Studium der Rechts-, Politik- und Geschichtswissenschaften in Zürich, Edinburgh und Trier, Promotion an der Universität Trier. Mitarbeit an Forschungsprojekten zur Geschichte der europäischen Kernregion Germania-Romania an der Universität Trier und an der Universität Luxemburg. Lebt in Berlin und engagiert sich für die städtebauliche Entwicklung Berlins.
Inhalt
Vorwort • 7
1. Einleitung • 9
2. Baumwollhandel und Baumwolltextilien • 16
2.1 Leinen- und Baumwollweberei • 16
2.2 Iberische Halbinsel • 27
2.3 Sizilien • 30
2.4 Oberitalien und Nordfrankreich • 43
2.5 Technische Innovationen • 52
3. Das Bauwollmischgewebe Barchent • 57
3.1 Der Begriff Barchent • 57
3.2 Baumwollstoffe und Barchent • 67
3.3 Vorzüge und modische Veränderungen • 74
3.4 Beliebtheit der Farben • 88
4. Oberdeutschland und Oberitalien • 94
4.1 Intensivierung des Handels • 94
4.2 Oberdeutsche Kaufleute • 98
4.3 Kupfer und Wolle • 103
4.4 Handel mit Baumwolle • 111
5. Das oberdeutsche Barchentrevier • 125
5.1 Frühe Barchentproduktion • 125
5.2 Venezianische Barchenter • 130
5.3 Europäische Märkte • 140
6. Die Ulmer Barchentproduktion • 153
6.1 Produktionsstandorte • 153
6.2 Entstehung und Entwicklung • 155
6.3 Gäu- und Landweberei • 158
6.4 Rohstoffzufuhr • 162
7. Spezialisierung und Diversifikation • 188
7.1 Blättersetzer, Fädenzähler und Karter • 188
7.2 Veredelung als Marketingstrategie • 193
8. Conclusio • 210
9. Quellen- und Literaturverzeichnis • 217
9.1 Gedruckte Quellen • 217
9.2 Literatur • 220
Bildanhang • 247
Sonstiges
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