Beschreibung
Nachdem Prinz Wilhelm 1877 am Kasseler Gymnasium das Abitur abgelegt hatte, endete Georg Ernst Hinzpeters Dienst als Erzieher. Den Kontakt zu seinem ehemaligen Zögling hielt er auch nach seinem Rückzug nach Bielefeld bis zu seinem Tode Ende 1907 aufrecht. Von seinen vielen Briefen an den Prinzen und späteren Kaiser ist nur der hier edierte Bruchteil erhalten geblieben. Randbemerkungen, Unterstreichungen und Verweise von der Hand des Kaisers dokumentieren, dass Wilhelm die Briefe seines ehemaligen Erziehers zur Kenntnis genommen hat. Welch bedeutende Persönlichkeit Hinzpeter bis zu seinem Lebensende war, hat man in Bielefeld nur wahrgenommen, wenn der Kaiser zu Besuch in der Stadt weilte und dabei stets bei seinem alten Lehrer einkehrte. Ansonsten lebte Hinzpeter sehr zurückgezogen. Zu den führenden Personen der Stadt hatte er - mit Ausnahme zu Bodelschwingh - kaum Kontakt. Seine große Bühne war vor allem in der Zeit des Sturzes Bismarcks die Hauptstadt Berlin, wo er in den höchsten Kreisen verkehrte und von allen großen Persönlichkeiten wegen seiner fortdauernden Nähe zum Kaiser kontaktiert wurde. Dieser einst so einflussreiche Mann ist in Bielefeld heute weitgehend vergessen.
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DE 48155 Münste
Autorenportrait
statt Herausgeber steht hier das Inhaltsverzeichnis
Vorwort • 7-12
Einleitung • 13-51
Die Überlieferung • 13-22
Die Form • 23-26
Der Inhalt • 26-36
Der Briefeschreiber Georg Hinzpeter und seine Stellung in der Gesellschaft seiner Zeit • 37-51
Verzeichnis der Briefe • 53-55
Die Edition • 56-212
Anhang • 213-232
Öffentlicher Widerspruch Hinzpeters gegen einen Bericht in den »Hamburger Nachrichten« • 213-214
Telegramm des Kaisers an Hinzpeter vom 28. Februar 1896, erschienen in der Tageszeitung »Die Post« vom 15. Mai 1896 • 215
Charakterisierung Hinzpeters durch Poultney Bigelow • 216-217
Einige weitere Briefe Hinzpeters an Kaiser Wilhelm II. • 218-226
Äußerungen Hinzpeters über »Kaiserin Friedrich« am 20. Oktober 1903 • 227-228
Abbildungen • 229-232
Bibliographie • 233-239
Archivalien • 233
Gedruckte Quellen • 233-236
Tageszeitungen • 236
Literatur • 236-239
Rezension
Seine Bedeutung erlangte Georg Ernst Hinzpeter als Erzieher des künftigen deutschen Kaisers Wilhelm II. und dessen jüngeren Bruders Heinrich. Von 1866 bis 1877 war er der Privatlehrer der preußischen Prinzen. Nach deren Abitur setzte er sich in Bielefeld zur Ruhe.
Der Einfluss Hinzpeters auf seine Zöglinge war maßgeblich und der Kontakt riss nie ab. »Kaisers« besuchten ihn zuweilen in Bielefeld, häufiger noch wurde ihr alter Lehrer aber nach Berlin eingeladen. Vor allem aber: Man schrieb sich. Es müssen mehr als 100 Briefe hin und her gegangen sein. Die Briefe geben Einblicke in Hinzpeters politische und sozialpolitische Überzeugungen. Immer wieder spricht er auch die Arbeiterfrage an, plädiert für bessere Löhne, mehr Arbeitsschutz und eine Gesundheitsversorgung. Ganz ohne Wirkung blieb das nicht: Als Wilhelm II 1888 sein Amt antrat, wollte er ein »soziales Kaisertum« einführen. Er empfing auch streikende Bergarbeiter – zur Zeit der restriktiven Sozialistengesetze.
In Berlin war Hinzpeter einer der bestgehassten Menschen. Als »Schleicher« und »erbärmlicher Bursche« wurde er bezeichnet. Der Kaiser aber blieb ihm verbunden – obwohl Hinzpeter auch ihm in einem Gespräch mit Bernhard Fürst von Bülow bescheinigte, dass ihm »jede philosophische, höhere, ins Innere gehende Begabung« fehle. In seinem Kern sei er durch Erziehung nicht zu beeinflussen.
Wer mehr Erhellendes über das Innenleben Wilhelms und Hinzpeters erfahren möchte: Die 29 erhaltenen Briefe hat Gerhard Schneider ediert und sachkundig erläutert, eingeordnet und kommentiert.
Sabine Schulze, in: Westfalen-Blatt, 30.8.2023, Bielefelder Kultur
Inhalt
Vorwort • 7-12
Einleitung • 13-51
Die Überlieferung • 13-22
Die Form • 23-26
Der Inhalt • 26-36
Der Briefeschreiber Georg Hinzpeter und seine Stellung in der Gesellschaft seiner Zeit • 37-51
Verzeichnis der Briefe • 53-55
Die Edition • 56-212
Anhang • 213-232
Öffentlicher Widerspruch Hinzpeters gegen einen Bericht in den »Hamburger Nachrichten« • 213-214
Telegramm des Kaisers an Hinzpeter vom 28. Februar 1896, erschienen in der Tageszeitung »Die Post« vom 15. Mai 1896 • 215
Charakterisierung Hinzpeters durch Poultney Bigelow • 216-217
Einige weitere Briefe Hinzpeters an Kaiser Wilhelm II. • 218-226
Äußerungen Hinzpeters über »Kaiserin Friedrich« am 20. Oktober 1903 • 227-228
Abbildungen • 229-232
Bibliographie • 233-239
Archivalien • 233
Gedruckte Quellen • 233-236
Tageszeitungen • 236
Literatur • 236-239