Beschreibung
Erleben wir eine visuelle Zeitenwende? Avancieren im täglichen Leben heute Bilder statt der Sprache zum beherrschenden Element der Kommunikation, des Wahrnehmens und des Verstehens? Die neuerdings postulierte „Wende zum Bild“ (Iconic turn) und die „zunehmende Bildhaftigkeit des gesellschaftlichen Konsums“ bedeuten nicht zuletzt für die empirische Alltagskulturforschung eine Herausforderung, der sie sich in diesem Band stellt. Namhafte Autorinnen und Autoren skizzieren hier beispielhaft zentrale Aspekte und Perspektiven einer volkskundlichen Bildwissenschaft; Auswahlbibliographie und Register erschließen die Thematik.
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Werner Heckel
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DE 48159 Münste
Autorenportrait
Helge Gerndt studierte Volkskunde, Germanistik und Geografie an den Universitäten Kiel und Wien. 1966 Promotian in Kiel, 1973 Habilitation in München.1979 Professur für Volkskunde an der Universität Regensburg. 1980-2004 Volkskunde-Lehrstuhl an der Universität München. 1987-1991 erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (DGV), seit 1994 Mitherausgeber der Enzyklopädie des Märchens. Gerndt publizierte zur kulturwissenschaftlichen Theorie und Methodik, Wissenschaftsgeschichte, Erzähl- und Brauchforschung, Alltagskultur der Gegenwart sowie zur kulturellen Bedeutung von Bildern.
Rezension
Das Buch über den „Bilderalltag“ von Helge Gerndt und Michaela Haibl (Hg.)[...] ist ein Buch für die digitale Welt. Es gelingt in diesem Sammelband, die neue Art zu sehen und zu denken in Worte zu fassen.[...] Insgesamt ist dieses Buch eine kaum zu erSetzende Bestandaufnahme wesentlicher Elemente des Wandels unserer Welt. Und es ist auch deshalb so gut, weil es knapp fünf Jahre nach seinem Erscheinen noch aktueller geworden ist zum Verstehen der Prozesse, die gerade ablaufen. Das Buch hat einen besonderen Stellenwert, weil es zeigt, dass Dokumentarfotografie noch wichtiger wird, da die Wahrnehmung noch flüchtiger wird. [...] Eine echte Empfehlung – und noch erhältlich. – Michael Mahlke auf www.fotomonat.de
Der Sammelband ist vielfältig, die Kontextualisierungen ums Bild lassen dies problemlos zu [...] Bei allen AutorInnen geht es bei der Bildlektüre letztlich um den Wahrheitsgehalt, egal ob es sich um Massenbilder oder singuläre Dokumente handelt, auch wenn man da und dort etwas differenzierter mit Kopien und Originalen umgehen sollte [...]. Dem Band [...] sei eine zahlreiche Leserschaft gewünscht, der das Bild in seinen vielfältigen Formaten wichtig ist. Wie die Bilder Orientierung in der Welt sind, ist der Band Profil und Planke für die zukünftige Bildforschung. – Fritz Franz Vogel in: Rundbrief Fotografie, 13. 2006.
Ingesamt bietet der Band ein Panorama des aktuellen Standes volkskundlicher Bildforschung und zugleich eine anregende Lektüre. Die in ihrer Thematik breit gefächerten und sich auf hohem Niveau bewegenden Beiträge zeigen theoretische Reflexionen, methodologische Ansätze und Anwendungsbeispiele auf. Es wird deutlich, dass die Volkskunde bereits wichtige Schritte auf bildwissenschaftlichem Terrain gegangen ist – Silke Eilers auf: sehepunkte.de
Übersichtlich in thematische Einheiten geordnet [...] wird der Sammelband durchaus dem im Untertitel suggerierten Ansatz gerecht, die Perspektiven der kulturanthropologischen Bildwissenschaft auszuloten und Einblicke in aktuelle Fachdiskurse zu gewähren. Aufbauend auf einer theoretischen und fachgeschichtlichen Grundlage umspannt der Band nahezu alle Pole einer gleichermaßen fachspezifisch wie interdisziplinär ausgerichteten Bildforschung [...] – Aus: Kulturen, I. 2007.
[Es ist den Herausgebern] gelungen, [...] diesem Band eine Form zu geben, die ihn zu einem wichtigen Nachschlagewerk macht. [... Z]usammenfassend soll [allen Beteiligten] attestiert werden, dass sie insgesamt viel Neues und Überzeugendes zu einer volkskundlich ausgerichteten "Bildanthropologie" beigesteuert haben. [... ] [Es präsentiert] sich hier selbstbewusst ein neuer zukunftsweisender Schwerpunkt volkskundlicher Forschungsarbeit [...] mit dem Anspruch, künftig bei der Kulturanalyse des visuellen Alltags ein gewichtiges Wort mitreden zu wollen. [...] Die beiden Herausgeber des Sammelbandes haben [...] wesentlich dazu beigetragen, den Handbuchcharakter dieser bahnbrechenden Veröffentlichung zu unterstreichen. Ich betrachte sie als eine der wichtigsten volkskundlichen Publikationen des neuen Jahrhunderts. – Rolf Wilhelm Brednich, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2007, S. 312f.
Wie auch immer - der vorliegende Tagungsband ist ein Meilenstein in der Wissenschaftsgeschichte der Volkskunde. – Wolfgang Jacobeit in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde, 51. 2006.