Beschreibung
Über Logiken und Kontexte des Rückgriffs auf reale oder vermeintliche europäische Scheidelinien mit Nord-Süd-Verlauf. Sowohl der Ribbentrop-Molotow-Pakt mit seinem berüchtigten vertikalen Federstrich quer über die Karte Europas als auch die Beschlüsse der Jalta-Konferenz spalteten den Kontinent nach der 'Senkrechten'. Auch zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs bleiben die West-Ost-Orientierung des europäischen Kontinents und die sie visualisierenden vertikalen Scheidelinien ein Wesensmerkmal der 'Grenzen und Gliederung Europas' (Oskar Halecki). Es sind insbesondere die Flüsse mit ihrem partiellen, aber oft eben auch nur vermeintlichen Süd-Nord-Lauf, die auf der gesamteuropäischen mental map eine bemerkenswerte Rolle spielen. Aus dem Inhalt: Benjamin Schenk: Lemberg und Wolff revisited. Zur Entstehung und Struktur des Konzepts 'Osteuropa' seit dem späten 18. Jahrhundert Beata Halicka: Flüsse als 'natürliche Grenzen' - das Erbe des europäischen Nationalismus am Beispiel Rhein, Oder und Weichsel Catherine Gousseff: Vom Krieg erzwungen oder historisch gewachsen? Die Bug-San-Linie als vertikale Scheidelinie im östlichen Europa Jaroslaw Janczak: Politische Verwerfungslinien als Phantomgrenzen in der Europäischen Union. Eine Neubetrachtung des Ost-West-Gegensatzes
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Autorenportrait
Thomas Serrier, geb. 1971, studierte Germanistik, Geschichte und Polonistik in Paris und Berlin. Er ist Assistenzprofessor an der Universität Paris 8 und Gastprofessor an der Universität Frankfurt (Oder). und assoziierter Forscher am Centre Marc Bloch im Rahmen des Projekts »Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa«. Forschungen zu den deutsch-polnischen, deutsch-französischen und europäischen Erinnerungskulturen.
Rezension
»ein lesenswerter Sammelband«
(Peter Pichler, Das Historisch-Politische Buch, 2/2017)
»Das Projekt zur Erforschung von Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa stellt mit diesem Sammelband erneut seine wissenschaftliche Relevanz unter Beweis.«
(Klaus Steinke, Informationsmittel (IFB), 25 (2017), 2[12])