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Psychotherapiewissenschaft

Einführung in eine neue humanwissenschaftliche Disziplin, Therapie & Beratung

Erschienen am 15.11.2011, 1. Auflage 2011
24,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783837921502
Sprache: Deutsch
Umfang: 250 S.
Format (T/L/B): 2 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Bisher gilt die Psychotherapie als Teilgebiet der Medizin und Psychologie. Oft wird sie als Spezialdisziplin der experimentellen Psychologie oder der biologischen Psychiatrie angesehen. Dem stehen aktuelle Tendenzen gegenüber, die die Psychotherapie als originäre Wissenschaft etablieren möchten. Dazu muss nachgewiesen werden, dass sie über ein eigenständiges Profil verfügt, das sie kritisch von anderen Fachbereichen abgrenzt. Im vorliegenden Buch entfaltet der Autor die Begrifflichkeiten der neuen Disziplin. Gestützt auf Sigmund Freuds Idee der 'Laienanalyse' sollen psychotherapeutisches Wissen und psychotherapeutische Praxis mit Erkenntnissen aus Psychologie, Pädagogik, Philosophie, aus Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften verbunden werden. Psychoanalytische Konzepte übernehmen dabei eine wichtige Orientierungsfunktion, wobei zugleich der Raum für kreative Beiträge aller psychotherapeutischen Richtungen geöffnet wird. Mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis eröffnet das Buch Wissenschaftlern anderer Disziplinen wie interessierten Laien einen Zugang zur Psychotherapiewissenschaft.

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Hersteller:
Psychosozial-Verlag
vertrieb@psychosozial-verlag.de
Walltorstr. 10
DE 35390 Gießen


Rezension

»Damit die neue Disziplin, zusammen mit anderen Humanwissenschaften, ihren eigenen Weg finden und gehen kann, werden die Unterschiede zu experimenteller Psychologie und biologischer Psychiatrie konsequent herausgearbeitet und die sowohl therapeutischen als auch forscherischen Voraussetzungen für eine Psychotherapiewissenschaft sehr eindrucksvoll und umfangreich dargestellt.« Gerhard Wolfrum, Socialnet.de am 31. Mai 2012

Leseprobe

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Inhalt

Inhalt Hinweise zum Text A Das Wunder heilender Gespräche Was ist Psychotherapie? Arbeitsbündnis und Übertragung Emotionale Intelligenz Negative Aspekte der psychotherapeutischen Beziehung Der Begriff der therapeutischen Beziehung Mäeutische Gesprächsführung Der unbewusste Begriff Rückblick und Zusammenfassung A 1 Für ein besseres Verständnis vom Menschen Aufhebung der deutschen Spaltung Freie Assoziation B Wie die Forschungsmethode den wissenschaftlichen Gegenstand bestimmt Wissenschaftliche Disziplinen als Forschungsprogramme Die Sprachverwirrung Die Gegenstandsverwirrung »Unbewusste Intentionalität« als Streitfall zwischen den Disziplinen C Gibt es einen Stil des Denkens und der Erkenntnis, welcher der Psychotherapiewissenschaft angemessen ist? C 1 Behandlungsbeispiel eines Patienten mit psychosomatischen Beschwerden Bericht des Therapeuten Brainstorming Achtsamkeitsübung Fragen zum Fallbeispiel Psychosomatische Symptombildung und subjektive Biologie Dialektisch-ökologisches Denken in der psychotherapeutischen Praxis Logik und ethische Werte Dialektisches und ökologisches Denken D Was heißt eigentlich »normal«? Zum Verhältnis von Leib und Seele Körpersein und Körperhaben Aufwärts- und Abwärtseffekte Krankheit und Gesundheit Irrationalität von Handlungszielen und -mitteln Machtwirkung bei der Vergabe von Diagnosen E Vom Symptom zur Ursache – Wege zur Überwindung psychotherapeutischer Uniformitätsmythen Kritik der Etikettierungstheorie psychischer Störungen Ursachenlehre der Organmedizin Systematik der Ätiologien Psychische Traumatisierung Sozialisationsfaktoren Übersozialisation (ÜbS) Biologische Faktoren Untersozialisation (UtS) Zur Dialektik von Über- und Untersozialisation Die nosologische Pyramide Psychotherapie richtet sich nach Ätiologie und Pathogenese, nicht (nur) nach den Symptomen Uniformitätsmythen in den psychotherapeutischen Schulen Zur differenziellen Ätiologie der psychotherapeutischen Schulen Psychotherapieschulen als philosophische Systeme F Psychotherapeutische Forschung Detektivmodell der Forschung Falsifikationismus heute Forschung im Kontext von Entdeckung und Beweissicherung Quantitative und qualitative Forschung Quantifizierung innerhalb der drei »Schwesterdisziplinen« Quantitative und qualitative Forschung in der PTW Interpretierbarkeit der Forschungsergebnisse als Gütekriterium Reflektiertes Verständnis von »Normen« in der PTW Das Kriterium der Konvergenz Das Beispiel Contergan Logisch-empirische Konvergenz Psychologische Lerntheorie Die apriorische Methodik der Begriffsanalyse Die therapeutische Beziehung Pathogenese und Salutogenese Begriffsanalyse der psychotherapeutischen Krankheitslehre Quantifizierung im Voraus oder im Nachhinein? Apriorisch-empirische Konvergenz und Ethik F 1 Geltungskriterien psychotherapiewissenschaftlicher Forschung 1. Interpretierbarkeit der Ergebnisse 2. Ausschluss von Nicht-Falsifizierbarkeit 3. Nachweis von Nicht-Trivialität 4. Primat der qualitativen vor einer quantifizierenden Methodik 5. Gütekriterien in der qualitativen Forschung F 1.1 Verstehen und Erklären im dialektisch-ökologischen Denken F 2 Empfehlungen für den Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten nach der Logik unterschiedlicher Forschungsstrategien Erkenntnispathologien in der empirischen Forschung Hypothesensuche im Entdeckungszusammenhang – Hypothesenprüfung im Kontext der Beweissicherung F 2.1 Aufbau und Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit Wahl und Begründung der Themenstellung Eingrenzung der behandelten Themenstellung Recherche und Auswahl der Literatur Tipps zum Umgang mit der Literatur F 2.2 Gliederung nach unterschiedlichen Studientypen F 2.2.1 Hypothesensuchende Arbeiten mit induktiver Methodik F 2.2.2 Hypothesenprüfende Arbeiten mit deduktiver Methodik F 2.2.3 Phänomenologische Arbeiten nach der »grounded theory« Forschungsstil der »grounded theory« (GTh) F 2.3 Werkanalytische Arbeiten mit interpretativer Methodik Eingrenzung der Aspekte, auf die sich die Untersuchung beziehen soll Durchführung und Auswertung Deskriptiver Schritt Verstehende und/oder erklärende Operationen Diskussion der relevanten Gütekriterien Darstellung der Ergebnisse mit Bezug auf die Ausgangsfrage Zusammenfassung und Ausblick F 2.3.1 Die tiefenpsychologische Untersuchung von Kunstwerken F 2.3.2 Das Beispiel vom »rechten Barbier« Adelbert von Chamisso: Ballade vom rechten Barbier Der Barbierjunge von Segringen Phänomenologischer Zugang zum Text Psychotherapeutische Praxis und ästhetische Erfahrung Projektive Identifikation Das unbewusste Zusammenspiel Unbewusster Begriff und dialektische Erfahrung Das Kunstwerk als dialektische Erfahrung F 2.3.3 Zur Darstellung einer psychoanalytisch-dialektischen Interpretation F 2.4 Theoriebezogene, metatheoretische Arbeiten, die auf die mathematische, logische und/oder erkenntnistheoretische Weiterentwicklung von Konzepten, Modellen oder Theorien abzielen F 2.5 Übersichtsarbeiten, die einen Überblick über den Forschungsstand in einem definierten Bereich geben und offene Problemstellungen auflisten F 2.6 Entwicklung von Forschungsinstrumenten und -methoden F 2.7 Aktionsforschung G Von der Evaluationsforschung zur Qualitätssicherung in der Praxis Praxisforschung Zur Logik der Praxisforschung Qualitätssicherung im Gesundheitswesen H Tätigkeitsfelder und Institutionalisierung der Psychotherapiewissenschaft H 1 Bachelor H 1.1 Klinisch-praktische Grundkenntnisse und Fertigkeiten H 1.2 Theoretische Kenntnisse H 1.3 Methodik und Anwendungsforschung H 2 Master H 2.1 Anschlussmodul H 2.2 Klinisch-praktische Grundkenntnisse und Fertigkeiten H 2.3 Theoretische Kenntnisse H 2.4 Methodik und Anwendungsforschung H 3 Integrativer Doktoratsstudiengang PTW H 3.1 Vertiefende klinisch-praktische Kenntnisse und Fertigkeiten H 3.2 Theoretische Kenntnisse H 3.3 Methodik und Anwendungsforschung I Die Identität der Psychotherapiewissenschaftlerin Persönliche Voraussetzungen Motivation Therapeutische Beziehungsgestaltung und dialektisches Denken Therapeutisches Scheitern Materialismus und Idealismus im Verständnis von Psychotherapie Die Verbindung von Heilen und Forschen Literatur Sachregister