Beschreibung
Damit eine Hexe fliegen kann, braucht sie den Besen - damit ein Therapeut arbeiten kann, braucht er Wissenschaft und philosophisch-lebenskundliche Orientierung. Ohne solches Hintergrundwissen wäre der Therapeut nur technischer Experte. Renommierte Autorinnen und Autoren entwickeln in den vorliegenden Bänden den Grundgedanken eines Komplementaritätsprinzips von Praxis und Wissenschaft, die gleichberechtigt nebeneinander stehen sollen und müssen. Das Ergebnis ist, dass es auf den Therapeuten selbst mehr ankommt als auf seine Technik, dass Therapeutik nicht in der Anwendung von Wissenschaft allein bestehen kann, dass wir nicht Störungen behandeln, sondern Personen, die an Konflikten leiden, dass Therapeutik vor allem Wahrnehmungskunst ist. Mit Beiträgen von Christina von Braun, Michael B. Buchholz, Günter Gödde, Bernard Görlich, Helmut Heit, Uwe Hinrichs, Nikolaos Loukidelis, Wolfgang Mertens, Werner Pohlmann, Gerald Poscheschnik, Alfred Schöpf, Daniel Schubbe, Christian Sell, Werner Stegmaier, Harald Walach und Jörg Zirfas
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Rezension
»Dieses Buch setzt neue und qualitativ hohe Maßstäbe im deutschsprachigen Raum für die wissenschaftstheoretische Begründung einer integrativen Psychologie und interaktionalen Psychoanalyse. Es ist ein wichtiges Buch und sei nachdrücklich allen empfohlen, die sich über den Stand des Wissens informieren möchten.«
Burkhart Brückner, PSYCHE 9/2013
»Wer einfache Wahrheiten sucht, wird fast durchgehend enttäuscht – umso besser.«
Ruth Sandmann-Strupp, Analytische Psychologie 2/2013
»Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Beiträge der beiden Bände die Perspektive einer reinen Innenschau und somit die der Psychoanalyse oft zum Vorwurf gemachte theoretische ›Selbstgenügsamkeit‹ durchbrechen. Sie bieten einen Blick nach außen, auf die Vorläufer und Anreger, aber auch auf gegenwärtige Tendenzen in angrenzenden Disziplinen und in allgemeinen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Diskursen, sei es im Bereich der Natur- als auch der Sozialwissenschaften.«
Charlotte Annerl, e-Journal Philosophie der Psychologie Nr. 18 (Juni 2013)
Inhalt
Inhalt
Vorwort
Hexen und Besen und was sie fliegen macht
Michael B. Buchholz & Günter Gödde
Flughafen: Orientierung am Magnetfeld des Unbewussten
Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde
Offene Fragen in der Wissenschaft vom Unbewussten und ihrer Beziehung zur Therapeutik
Günter Gödde
Über »Empirische Forschung in der Psychoanalyse«
Versuch einer Grundlegung anhand ausgewählter Beispiele aus Theorie, Therapie und Methodik
Gerald Poscheschnik
Das Geschlecht des Unbewussten in der Wissensordnung
Christina von Braun
Von der »Dunklen Materie« in den Wissenschaften
Ein Essay über das Paradigma der Wissenschaften im 21. Jahrhundert
Uwe Hinrichs
Gegensätzliche Flugrichtungen: Komplementarität in Psychologie und Psychotherapie
Einführung der Herausgeber
Günter Gödde & Michael B. Buchholz
Wilhelm Wundt erneut gelesen
Psychologie als »empirische Geisteswissenschaft«
Jochen Fahrenberg
Nietzsches Vermittlung von Geist und Natur
Interpretieren am Leitfaden des Leibes
Helmut Heit & Nikolaos Loukidelis
Die Wissenskultur der Psychoanalyse und ihre Differenzen zur kognitiven Verhaltenstherapie
Christian Sell
Komplementarität: Rahmen für eine Wissenschaftstheorie der Psychologie
Harald Walach
Flugrouten: Unterschiedliche Erkenntniszugänge zum Unbewussten
Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde
Die Wissensform des Unbewussten im 19. Jahrhundert
Alfred Schöpf
Formen der (Er)Kenntnis
Ein morphologischer Blick auf Schopenhauer
Daniel Schubbe
Die Wissenschaft auf dem Boden des Lebens
Nietzsches Wissenschaftskritik im V. Buch seiner Fröhlichen Wissenschaft
Werner Stegmaier
Formen des Wissens und deren Entwicklung bei Therapeuten
Michael B. Buchholz
Der Dämonenmeister: Freuds Integration verschiedener Disziplinen
Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde
Freuds naturwissenschaftliche Orientierung aus heutiger Sicht
Ein fiktives Interview
Wolfgang Mertens
»Die lebendige Natur als phantastische Wirklichkeit.«
Goethe – Johannes Müller – Darwin – Dilthey – Freud
Werner Pohlmann
Der Eigensinn des Unbewussten
Alfred Lorenzer als Freud-Interpret
Bernard Görlich
Freuds Grenzgänge zwischen Wissenschaft und Ästhetik
Jörg Zirfas
Rundflug – eine erste Synopsis
Warum eine Münze weder auf die eine noch auf die andere Seite fallen darf– Die beiden Seiten der Psychologie
Günter Gödde & Michael B. Buchholz
Autorinnen und Autoren
Inhalt von Band 2