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Unbewusstes

Analyse der Psyche und Psychotherapie 2

Erschienen am 15.04.2011, 1. Auflage 2011
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783837920680
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S.
Format (T/L/B): 1.1 x 20.5 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ursprünglich als philosophische Problemstellung aufgekommen, erhob Freud das 'Unbewusste' zum Zentralbegriff der Psychoanalyse. Die Autoren zeichnen die Entwicklung des Begriffs in seiner ganzen Vielfalt nach und unterscheiden dabei zwischen einem vertikalen und horizontalen Modell des Unbewussten. Während das vertikale Unbewusste gleich einer Verdrängungsmaschine arbeitet, entspricht das horizontale einem Resonanzraum. Nach der Leitvorstellung psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Therapien bedarf es einer Bearbeitung der vertikalen Ebene in Form der Bewusstmachung des Unbewussten mit der Zielsetzung, dass das Ich wieder 'Herr im eigenen Haus' wird. Demgegenüber trägt das horizontale Modell den vielfachen Resonanzen in der Behandlungssituation Rechnung, die entsprechend Freuds Diktum 'Unbewusstes versteht Unbewusstes' für die therapeutische Beziehungsgestaltung von größter Bedeutung sind. Um das Konzept in all seiner Komplexität zu begreifen, kann man sich nicht für eines dieser Modelle entscheiden; vielmehr, so die Autoren, müssen beide in ihrem Zusammenspiel berücksichtigt werden. Dies birgt ein neues Verständnis des Verhältnisses von psychoanalytischer Theorie und Praxis.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Psychosozial-Verlag
vertrieb@psychosozial-verlag.de
Walltorstr. 10
DE 35390 Gießen

Rezension

»Die beiden Autoren zeichnen in ihrem neuen Buch zunächst den geistesgeschichtlichen Weg nach, den der Begriff des Unbewussten über Denker wie Leibniz, Kant, Fechner, Herbart, Helmholtz, Wundt, Goethe, Carus, Schopenhauer, Nietzsche, Eduard von Hartmann, Lipps bis hin zu Freuds Konzeption genommen hat. Wer in seiner Berufspraxis täglich mit dem Begriff des Unbewussten arbeitet, sollte meines Erachtens wissen, welcher geistigen Tradition Kind sie/er ist. Das Buch von Buchholz und Gödde ermöglicht hier einen anregenden und kurzweiligen Einstieg.« Udo Boessmann, Psychoanalyse – Texte zur Sozialforschung 18 (1/2014) »Günter Gödde und Michael B. Buchholz wissen gekonnt über das Unbewusste zu berichten. Sie hantieren ungeheuer kenntnisreich, aber dennoch leichtfüßig mit dem Begriff des Unbewussten und den beiden Perspektiven, aus denen sie es betrachten, ohne den Text mit Details zu überladen.« Dr. Andreas G. Franke auf www.socialnet.de am 13. September 2011

Leseprobe

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Inhalt

Inhalt Vorwort Einleitung Der Metaphernreichtum des Unbewussten – Perspektivität Vorgeschichte der Seelenlehren Das »vertikale« Unbewusste – Schichtmodelle von Verdrängung und Repression Drei philosophische Kontroversen über Bewusstsein und Unbewusstes Leibniz versus Descartes – Die Anfänge einer bis heute dauernden Problemgeschichte Romantik versus Aufklärung – Von der »Lebenskraft« zum vitalen Unbewussten »Wille« versus »Intellekt« – Die Wende zum Triebunbewussten Erste Annäherungen an das psychisch Unbewusste – »Verdrängung« Verdrängung und »Wahnsinn« bei Schopenhauer Verdrängung in Nietzsches »entlarvender Psychologie« Verdrängung in der Herbartianischen Psychologie Die Kontroverse zwischen Bewusstseinspsychologie und Psychoanalyse Freuds Konzeptualisierung eines Verdrängungs- und Triebunbewussten Der Stellenwert von Freuds Traumdeutung Von der Verdrängung zum dynamischen Unbewussten Die Topografie der Verdrängung Verdrängung und Trieb im Instanzenmodell Konzeptionelle Mehrdeutigkeit des Unbewussten in tiefenpsychologischen Schulen Kompensation versus Verdrängung – Adlers Aufklärung über unbewusste Machttendenzen Jungs Hinwendung zum kollektiven Unbewussten Das Unbewusste in der postfreudianischen Psychoanalyse Die horizontale Ergänzung Das horizontale Unbewusste – Ein System sozialer Resonanzen Eine Zwei-Personen-Psychologie Unbewusstes versteht Unbewusstes – Resonanzphänomene Duale Kodierung Soziale Resonanz ist lebensnotwendig Kategorisierung versus Offenheit in der Psychotherapie Die doppelte Verortung von Tiefe Die Entdeckung der Spiegelneuronen Das Verstehen von Intentionalität Relationale Psychophysiologie Die Verbindung von vertikaler und horizontaler Dimension Emotionale Positionen Das »Nebeneinander im Kino« Eine Schwierigkeit: Das Scannen des Gegenübers Therapeutische Dialoge – Schlussbemerkung Literatur

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