Beschreibung
Gegenwärtig werden Geschlechtsidentitäten in vielen Kulturen als fragil und wandelbar erlebt. Um den damit verbundenen individuellen und kollektiven Erfahrungen zwischen Angst und Neugier besser begegnen zu können, ist eine Zusammenführung von Psychoanalyse und Gender Studies naheliegend und notwendig. Beide Disziplinen haben seit ihren Anfängen einen prekären institutionellen Status inne. Ihre genuine Hinwendung zu Fragen der geschlechtlichen Identifizierung und der gemeinsame Anspruch auf ein Ineinandergreifen von Theorie und Praxis implizieren vielfältige Anschlussmöglichkeiten. Doch trotz innovativer theoretischer Ansätze innerhalb beider Fachrichtungen ist es nicht leicht, diese ineinander zu überführen und produktiv zu machen. Durch ihre Expertise in beiden Forschungsrichtungen gelingt es den BeiträgerInnen, ein produktives Spannungsverhältnis zwischen der psychoanalytischen Praxis und den Ansätzen der Gender Studies herzustellen und die wechselseitige Rezeption zu stärken. Zugleich werden die obskuren Differenzen beleuchtet und verborgene Parallelen herausgearbeitet. Mit Beiträgen von Mit Beiträgen von Anna Babka, Marlen Bidwell-Steiner, Beate Hofstadler, Ortrun Hopf, Ulrike Kadi, Brigitta Keintzel, Eva Laquièze-Waniek, Wolfgang Müller-Funk, Susanne Lummerding, Juliet Mitchell, Alice Pechriggl, Ilka Quindeau und Alenka Zupani Zusatztext
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Rezension
»Abschließend lässt sich festhalten, dass nicht wenige der in dem Band versammelten zwölf Aufsätze sowohl der Psychoanalyse als auch den Gender Studies neue Erkenntnisse und Anregungen bieten. Besonders hervorgehoben seien noch einmal die Beiträge von Juliet Mitchell, Eva Laquièze-Waniek und Alice Pechriggl sowie der gemeinsam von den Herausgeberinnen verfasste Text am Ende des Buches.«
Rolf Löchel, Freiburger literaturpsychologische Gespräche Bd. 34/2015
»In zwölf Texten arbeiten sich fähige AutorInnen durch psychoanalytische Begegnnungen mit dem Kino und dem Begehren, den Fragen der Religion, der lesbischen Sexualität und natürlich den Fragen des Geschlechts.«
Tim Süttgen, Missy Magazine #02/2013
»Die Beiträge widmen sich ganz unterschiedlichen Aspekten, unter anderem der Einbeziehung der Geschwisterebene, der Subjektkonstitution, der Vergeschlechtlichung des Subjekts, dem Genießen und der sexuellen Differenz als ontologische Frage. Der Band ist hoch theoretisch und sehr elaboriert und somit für ExpertInnen der Theorie der Psychoanalyse geeignet.«
Susanne Schweiger, WeiberDiwan. Die feministische Rezensionszeitschrift Sommer 2013
»Das Wagnis Intersektionalität gelingt hier, weil das ›QuEeren von Phantasmen‹ (Lummerding) ernst genommen wird und jede Konstruktion von Bedeutung, nicht nur die von Geschlecht, ihrer Eindeutigkeir entrissen und in die unaufhebbare Uneindeutigkeit von queer überführt wird.«
Jule Fischer, frauensolidarität 124 (2/13)
»Den Autorinnen gelingt es, ein produktives Spannungsverhältnis zwischen der psychoanalytischen Praxis und den Ansätzen der Gender Studies herzustellen und die wechselseitige Rezeption zu stärken.«
Gabriele Bischoff, Wir Frauen 2.2013
»Ein vielfältiger Sammelband, lesenswert für TheoretikerInnen ebenso wie PraktikerInnen aus den Feldern Psychoanalyse und Gender Studies.«
Bettina Zehetner, www.frauenberatenfrauen.de, März 2013
Inhalt
Inhalt
Vorwort
Psychoanalyse, Geschwister und die soziale Gruppe
Juliet Mitchell
Begehren gebären
Überlegungen zur dunklen Vorgeschichte des Subjekts
Ulrike Kadi
Von der melancholischen Identifikation zur Aneignung des Geschlechts
Butler liest Freud
Eva Laquièze-Waniek
Homophobie und die Dialektik der Selbstaufklärung in der Psychoanalyse
Alice Pechriggl
Der Überschuss des Begehrens und das Feld des Genießens nach Lacan
Ortrun Hopf
Sexuelle Differenz und Ontologie
Alenka Zupančič
QueEren von Phantasmen
Zur politischen Relevanz psychoanalytischer Theorie
Susanne Lummerding
Jenseits der Geschlechterdichotomie
Eine alteritätstheoretische Konzeptualisierung von Männlichkeit und Weiblichkeit
Ilka Quindeau
Die Illusionen des Gewissens
Melanie Klein und Emmanuel Levinas
Brigitta Keintzel
So viele tote Männer
Zur Geschlechtskonstruktion in Freuds religions- und kulturkritischen Schriften
Wolfgang Müller-Funk
Der Andere und ich
Psychoanalyse – Film – Geschlecht
Beate Hofstadler
Begriffe in Bewegung
Gender, Lesbian Phallus und Fantasy Echoes
Anna Babka & Marlen Bidwell-Steiner
Autorinnen und Autoren