Beschreibung
Die Beratung als Profession folgt mehrheitlich einem klinischen Modell und vernachlässigt dabei sowohl gesellschaftliche als auch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse. Katharina Gröning kritisiert die therapeutische Ausrichtung von Beratung und legt ein sozialwissenschaftlich fundiertes Prozessmodell für Beratung vor.
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Hersteller:
Psychosozial-Verlag
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Walltorstr. 10
DE 35390 Gießen
Rezension
»Insgesamt betrachtet legt Gröning ein Werk über Geschichte, Kritik und Aktualität der Beratung in ihrer Eigenständigkeit und mit ihrem eigenen Profil vor. Beratung ist nicht Therapie auf niedriger Stufe, sondern ›fördernder Beistand‹ im ›Möglichkeitsraum‹. Das kenntnis- und anregungsreiche Buch ist ein Gewinn für Lernende und Experten im expandierenden Feld der Beratung.«
Brigitte Boothe, Supervision – Mensch Arbeit Organisation, Ausgabe 3, 2017
»Katharina Gröning ist es mit diesem Buch gelungen, einen theoretisch fundierten Beitrag zur aktuellen Diskussion um Beratung zu liefern, der sich sehr gut liest und gerade für Supervisorinnen eine wichtige Reflexionsmöglichkeit für die eigene Verortung und das eigene supervisorische Handeln erschließt.«
Walter Schuster, ÖVS news 1/2017
»Wer die 159 Textseiten genau liest und durchdenkt, wird mit sehr vielen wichtigen Erkenntnissen, Anregungen und Aha-Erlebnissen belohnt – so jedenfalls erging es dem Rezensenten.«
Jürg Frick, Zeitschrift für Individualpsychologie 4/2016
Leseprobe
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Inhalt
Inhalt
Einleitung
1 Beratungswissenschaft und Beratungskritik
Von der Beratung als Instrument der Sozialreform zur Beratung
als gouvernementale Praxis
Die Ethik der Beratung am Beispiel der
Schwangerschaftskonfliktberatung
Geteilte Ethik und gouvernementale Praxis
Zwischenfazit:Was meint Beratung als neue gouvernementale Praxis?
Werde super – stehe über der Masse und über den Normalen!
Gouvernementalität und die Anpassungsmechanismen
Gouvernementalität und Geschlecht
Zur Kritik gouvernementaler Beratungsformate
Zur Kritik des Coachings
Kritik der systemischen Beratung
Kritik der lösungsorientierten Beratung
Gouvernementale Beratung im Kindes-und Jugendalter
Kritik des NLP
Zur ethisch-normativen Begründung von Beratung
Und was fragt die neue Beratungswissenschaft?
2 GründerInnen der Beratung und Supervision in der
Bundesrepublik und ihrmethodisches und professionelles Verständnis
Anne Frommann
Hans Thiersch
Kurt Aurin
Zusammenfassung
Gerhard Leuschner
Supervision und Beratung als Verhandlungsraum
Das Konzept des Dreieckskontraktes
Die Beziehung in Beratung und Supervision
Zur Beziehung in ungleichen Machtverhältnissen
Dimensionen des Dreieckskontraktes:
Die Institution als die Erste im Dreieck
Akquisition als Vertrauensentwicklung
Loyalität zum Auftraggeber und zum Supervisanden
Supervision ist Bildung und Problemlösung in Beziehungen
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und deren Vermittlung
Abschließend: Zur fachlichen Autoritätsentwicklung und Kraft zur Begrenzung
3 Methode, wissenschaftlichesWissen und Ethik
Pastoralmacht und Scham
Scham und Bloßstellung als verborgene Begleitung der gouvernementalen Beratung
Anerkennungstheoretischer und diskurstheoretischer Rahmen der Beratung
Rechtlichkeit und Kontrakt in der Beratung
Der beraterische Möglichkeitsraum
Wertschätzung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Zielvorstellungen
4 Beratung als wissenschaftlicher Prozess
Diagnose und beraterische Haltung
Zuhören, Sequenzieren und das Nachvollziehen der
Fallstrukturgesetzlichkeit
Deutungsmusteranalyse und mäeutisches Fragen
Habitusanalyse
Lebenslaufstrukturanalyse und Entwicklungsaufgaben
Lebenslageanalyse
Umgang mit Rollen
5 Beratungskunst
Die menschliche Ratbedürftigkeit
Ratbedürftigkeit und Scham
Der Anfang der Beratung
Arbeitsbündnis
Verstehen, Ordnen und Reflektieren – die ersten Interventionen
im Beratungsprozess
Reflexion
Fördernder Beistand
Regressionen, Verstrickungen, Krisen und weitere Grenzen
Abschied und Perspektive
Literatur