Beschreibung
Donald W. Winnicott erkannte als einer der ersten Psychoanalytiker die Bedeutung der frühen Mutter-Kind-Beziehung für die psychische Entwicklung des Kindes. In den hier versammelten Abhandlungen aus den Jahren 1957 bis 1963 verbindet Winnicott die Freudsche Erkenntnis, dass psychische Störungen und Fehlentwicklungen in der frühen Kindheit gründen, mit der Tatsache, dass Säuglinge voll und ganz von der mütterlichen Fürsorge abhängig sind. So gelingt es ihm, in Anlehnung an Melanie Klein zu zeigen, dass nicht alle Störungen im klassischen Ödipuskomplex wurzeln, sondern oft weit tiefer in die Kindheit zurückreichen.
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Rezension
»Der Vorteil des Buches liegt an der Zusammenfassung wichtiger Texte Winnicotts und seiner Auseinandersetzung mit Freud, die nicht extra zusammengesucht werden müssen und der weiterführenden Literatur dazu. Die Übersetzung aus dem Englischen ist auch gut gelungen.«
Michael Lausberg, Scharf links, 27- März 2021
»Die Beiträge zur frühen psychischen Entwicklung in der frühen Kindheit, die Bedeutung der absoluten Abhängigkeit des Säuglings von einer haltenden Umwelt und die Folgen, wenn sich diese Umwelt als nicht hinreichend erweist, waren zur Zeit ihrer Formulierung in den 50er und 60er Jahren bahnbrechend. Und sie haben trotz des zeitlichen Abstands nicht an Bedeutung verloren. Es lohnt sich Winnocott erneut zu lesen und zu entdecken.«
Brigitte Scherer, Socialnet.de am 2. März 2021
»Die Beschäftigung mit Winnicott hat mir in dreierlei Hinsicht Gewinn gebracht: 1. es hat mir auf einer historischen Ebene deutlich gezeigt, wie Winnicott in der Auseinandersetzung mit den Pionieren und Zeitgenoss_innen der Psychoanalyse seine theoretischen und begrifflichen Instrumente geschärft hat; 2. er hat einen eigenen wichtigen Zugang zum Verständnis von Delinquenz, abweichendem Verhalten und ›Psychopathie‹ gelegt, der auch noch heute sozialwissenschaftliche Bedeutung beanspruchen kann, auf den ich hier jedoch nicht weiter eingegangen bin und 3. die Bedeutung Winnicotts für die Supervision, mit methodischen und methodologischen Implikationen einhergehen, auf die ich ebenfalls nicht weiter eingegangen bin. Daher lohnt es sich insbesondere auch für Supervisor_innen, Winnicotts ›Reifungsprozesse und fördernde Umwelt‹ zu lesen.«
Hans-Peter Griewatz, FoRuM Supervision – Zeitschrift für Beratungswissenschaft und Supervision. 2019
Leseprobe
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Inhalt
Vorwort
M. Masud R. Khan
Einführung
Teil I: Abhandlung über die Entwicklung
1. Psychoanalyse und Schuldgefühl
2. Die Fähigkeit zum Alleinsein
3. Die Theorie von der Beziehung zwischen Mutter und Kind
4. Ich-Integration in der Entwicklung des Kindes
5. Versorgung des Kindes in Gesundheit und Krise
6. Die Entwicklung der Fähigkeit der Besorgnis (Concern)
7. Von der Abhängigkeit zur Unabhängigkeit in der Entwicklung des Individuums
8. Moral und Erziehung
Teil II: Theorie und Technik
9. Über den Beitrag direkter Beobachtung von Kindern zur Psychoanalyse
10. Kinderanalyse in der Latenzperiode
11. Klassifikation: Gibt es einen psychoanalytischen Beitrag zur psychiatrischen Klassifikation?
12. Ich-Verzerrung in Form des wahren und des falschen Selbst
13. Bindfaden: Eine Technik der Kommunikation
14. Gegenübertragung
15. Die Ziele der Psychoanalytischen Behandlung
16. Eine persönliche Ansicht zum Beitrag Melanie Kleins
17. Die Frage des Mitteilens und des Nicht-Mitteilens führt zu einer Untersuchung gewisser Gegensätze
18. Die Ausbildung in der Kinderpsychiatrie
19. Die Psychotherapie von Charakterstörungen
20. Die psychisch Kranken unter den Fällen der Sozialarbeiter
21. Störungen aus dem Bereich der Psychiatrie, bezogen auf infantile Reifungsprozesse
22. Klinikpflege als Zusatz zur intensiven Psychotherapie in der Adoleszenz
23. Abhängigkeit in der Säuglingspflege, in der Kinderpflege und im psychoanalytischen Milieu
Bibliographie I
Bibliographie II
Bibliographie III
Namen- und Sachregister