Beschreibung
Monika Althoff rückt die Fallsupervision in den Fokus von Supervision und Beratungsforschung und konzipiert sie als eigenständiges Beratungsformat neu. Dazu greift sie sowohl auf Theorien der Sozialen Arbeit zurück als auch auf sozialwissenschaftliche und tiefenhermeneutische Ansätze. So werden unterschiedliche Fallverständnisse mit ihren spezifischen Deutungsmustern nachgezeichnet und für die Beratungspraxis, in der die Lebenslagen und Lebenswirklichkeiten der Beteiligten im Vordergrund stehen, fruchtbar gemacht.
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Leseprobe
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Inhalt
Geleitwort der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching e. V.
1 Einleitung
1.1 Gegenstandsbereich
1.2 Erkenntnisinteresse
1.3 Methodisches Vorgehen und Aufbau der Arbeit
Teil I
Rekonstruktion und Analyse des Diskurses zum Fall in Sozialer Arbeit und Supervision
2 Soziale Arbeit und ihre Ideengeschichte der Fallarbeit
2.1 Casework – vom Feld zum Fall als Prozess des Helfens
2.1.1 Von der Philanthropie zur Fallarbeit
2.1.2 Bürokratische, professionalisierte und methodenorientierte Umgangsweisen mit Fällen
2.1.3 Erbhygiene, Eugenik und Menschenführung
2.1.4 Etablierung des Casework – Handlungskonzepte und Methoden
2.1.5 Fazit für Fallanalyse und Fallarbeit
2.2 Professionalisierung der Sozialen Arbeit zwischen therapeutischem und aufklärungsorientiertem Handeln
2.2.1 Reformen in der Gesellschaft und die Therapiebewegung
2.2.2 Beratung und Kritik der Therapeutisierung
2.2.3 Kritik des Casework und Entwicklung neuer Ansätze
2.2.4 Diskurse zur Profession und zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit
2.2.5 Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit – Alltagswende und Lebenswelt
2.2.6 Fazit für Fallanalyse und Fallarbeit
2.3 Soziale Arbeit als Dienstleistung mit manageriellen Vorzeichen
und systemischer Einflussnahme
2.3.1 Die zweite Moderne, Individualisierung und Pluralisierung
2.3.2 Soziale Arbeit als Dienstleistung und ihre Managerialisierung
2.3.3 Professionalisierung der Sozialen Arbeit und Widersprüche in der Fallarbeit
2.3.4 Fallverstehen und Handlungsmethoden der Fallarbeit
2.3.5 Fazit für Fallanalyse und Fallarbeit
3 Supervision und ihre Entwicklungslinien der Fallsupervision
3.1 Casework und Praxisberatung als Wurzel der Supervision
3.1.1 Praxisberatung respektive Supervision zwischen Beratung und Kontrolle
3.1.2 Fazit für Praxisberatung beziehungsweise Fallsupervision
3.2 Institutionalisierung der Supervision und ihre Inanspruchnahme demokratischer
und therapeutischer Ansätze
3.2.1 Entwicklungslinien in der Supervision und der Psychoboom
3.2.2 Eingang der Gruppendynamik in die Supervision
3.2.3 Konzeptmerkmale einer kritisch-reflexiven Supervision
3.2.4 Fazit für Fallsupervision
3.3 Ausbau der Supervision und Aufstieg der Organisationsberatung
3.3.1 Supervision und Coaching in der transformierten Arbeitswelt und neue Beratungskritik
3.3.2 Expansion und verbandliche Selbstorganisation der Supervision
3.3.3 Beratungsansätze der Supervision und Rollentheorien
3.3.4 Fazit für Fallsupervision
Teil II
Zur sozialtheoretischen Begründung der Fallsupervision
4 Sozialtheorien und ihre Bedeutung für Supervision
4.1 Gesellschaft, soziale Systeme und kommunikatives Handeln
4.1.1 Systemtheorie von Niklas Luhmann
4.1.2 Rationalisierungstheorie, Diskursethik und Theorie
des kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas
4.2 Diskussion und Fazit aus Niklas Luhmanns und Jürgen Habermas’ Theorien
5 Widersprüche des professionellen Handelns und das Problem der Fallsupervision
5.1 Professionalisierung der Sozialen Arbeit und rekonstruktive Sozialforschung
5.1.1 Professionalisierungstheorie und die Methode der Objektiven Hermeneutik von Ulrich Oevermann
5.1.2 Paradoxien beruflichen Handelns und die Fallanalyse von Fritz Schütze
5.2 Rekonstruktive Methoden der Sozial- und Biografieforschung
5.2.1 Erlebte und erzählte Lebensgeschichte und Biografien
5.2.2 Biografie als Subjektkonzept und soziales Konzept
5.3 Konzeption des Habitus nach Pierre Bourdieu
5.4 Fazit zum Diskurs der Fallsupervision
6 Psychoanalyse und Fallsupervision
6.1 Psychoanalytische Pädagogik und Supervision
6.2 Seelisches Verstehen im Fall mithilfe psychoanalytischer Theorien
6.2.1 Das Modell des Unbewussten und das Verstehen der psychischen Wirklichkeit des Menschen
6.2.2 Ich-Psychologie und die Abwehrmechanismen
6.3 Übertragungs- und Beziehungsanalyse als Werkzeuge einer Theorie der Emotionen
6.3.1 Übertragung, Gegenübertragung und Objektbeziehungstheorie
6.3.2 Ethnopsychoanalyse und ihre Integration der Selbstreflexion
6.4 Einbezug der Subjektivität durch Introspektion und Selbstanalyse
6.4.1 Selbstanalyse, Introspektion, Selbstpsychologie und Intersubjektivität
6.4.2 Das Konzept des inneren Analytikers
6.5 Balintgruppenarbeit
6.5.1 Entwicklung des Balintgruppenkonzepts
6.5.2 Bedeutung für die theoretische Fundierung der Fallsupervision
6.5.3 Bedeutung für die Praxis der Fallsupervision
6.6 Resümee
6.6.1 Fazit zum Diskurs der Fallsupervision und Kritik des psychoanalytischen Zugangs
6.6.2 Bedeutung der Psychoanalyse für die Praxis der Fallsupervision
7 Fazit und Ausblick
Literatur
Danksagung